Die schier unendliche Transfer-Geschichte rund um Nationalspieler Leroy Sané hat fast schon biblische Ausmaße angenommen. Nicht ganz, aber das Buch, das man mittlerweile über das Hin-und-Her zwischen dem Spieler, seinem Klub Manchester City und Interessent FC Bayern München schreiben könnte, würde ganz schön dick werden.
Seit Monaten kreisen die Gerüchte um den deutschen Rekordmeister und den 24-jährigen Außenbahnspieler. Eine Kreuzbandverletzung im August vergangenen Jahres, ein zwischenzeitlicher Beraterwechsel von Sané, angebliche Zweifel seitens des FCB an dessen Einstellung und die aktuelle Corona-Krise taten ihr Übriges dazu bei.
Klarheit, ob der Star von Manchester City nach München geht, gibt es noch immer nicht. Aber so langsam scheint sich seine Zukunft zu klären. Und die liegt wohl ziemlich sicher an der Säbener Straße.
Laut einem Bericht der "Sport Bild" vom Mittwoch sollen sich der FC Bayern und dessen Wunschspieler Sané im Wechselpoker nämlich entscheidend angenähert haben. Der Flügelstürmer von Manchester City sei dem FCB finanziell entgegengekommen. Der gebürtige Essener wolle auf bis zu 30 Prozent seiner noch vor der Corona-Pause aufgerufenen Gehaltsvorstellung verzichten. Wie hoch diese ursprünglich war, ist nicht bekannt.
Nur die Dimension lässt sich in etwa einordnen: Laut "Football Leaks" hatte Sané, der 2016 für über 50 Millionen Euro von Schalke 04 zu den Citizens wechselte, in Manchester für die ersten drei Vertragsjahre ein garantiertes Mindestgehalt von etwa neun Millionen Euro pro Jahr.
Auch vonseiten des Tabellenführers der Bundesliga gibt es ein Entgegenkommen in Richtung von Sané. Kein finanzielles, aber ein prestigeträchtiges. Der FC Bayern habe dem 24-Jährigen die Rückennummer zehn in Aussicht gestellt. Laut "Sport Bild"-Bericht habe Sané dies besonders gefreut. Eigentlich trägt der Ex-Schalker bei City und im Nationalteam stets die Nummer 19. Aber, welcher Fußballer kann schon Nein sagen, wenn ihm die Nummer zehn angeboten wird? Die Zehn steht für den Spielmacher, für Maradona, Zidane, Messi und Platini.
Bei den Bayern trug sie zuletzt zehn Jahre lang niemand geringeres als Arjen Robben. Der ist zwar kein klassischer Spielmacher, aber der niederländische Flügelstürmer ging mit dieser Trikotnummer in die Annalen des Rekordmeisters ein.
Dass diese Nummer nun bereits für Sané reserviert sein soll, unterstreicht indes auch, dass ein anderer Spieler eher keine Zukunft mehr bei den Bayern hat: Derzeit spielt der vom FC Barcelona ausgeliehene Philippe Coutinho mit dieser Trikotnummer.
Dessen Leih-Vertrag läuft Ende Juni aus. Die eher durchwachsenen Leistungen des – obendrein aktuell verletzten – Brasilianers lassen auch nicht darauf schließen, dass der FC Bayern die im Leihvertrag festgeschriebene Kaufoption über 120 Millionen Euro ziehen wird. Laut Coutinhos Berater Kia Joorabchian sind darüber hinaus weder der FCB noch der Spieler an einer weiteren Leihe interessiert. Das sagte Joorabchian gegenüber "Sport 1".
Lieber will der FC Bayern einen Teil dieser Millionen wohl in Sané investieren. Verhandelt sollen die beiden Klubs noch nicht haben, aber die Münchener sollen ein Einstiegsangebot von 40 Millionen Euro vorbereiten. Vor der Corona-Krise lag das Preisschild von Sané, dessen Vertrag in Manchester noch bis 2021 läuft, noch bei rund 100 Millionen Euro. Es sieht so aus, als näherten wir uns so langsam dem finalen Kapitel der Transfer-Saga.
(as)