Das Rückspiel des Champions-League-Halbfinales zwischen Manchester City und Real Madrid ist zu einer Machtdemonstration geworden. Die Engländer waren haushoch überlegen und spielten Real Madrid, den CL-Dauersieger der vergangenen Jahre, mit 4:0 an die Wand.
Citys Bernardo Silva brachte das Team von Pep Guardiola schon vor der Pause mit zwei Toren in Front, nach der Pause trafen dann Ex-BVB-Star Manuel Akanji und der argentinische Weltmeister Julian Álvarez. Was beim Blick auf die Torschützenliste auffällt: Von Superstürmer Erling Haaland, der in dieser Saison schon unglaubliche 52 Tore geschossen hat, fehlt jede Spur.
Tatsächlich hatte der Norweger einige dicke Chancen, die er jedoch untypischerweise alle liegen ließ. Wie in der 73. Minute, als Haaland allein auf Real-Torwart Thibaut Courtois zulief, dann aber in dem Schlussmann der Königlichen seinen Meister fand.
Obwohl Haaland den Finaleinzug mit den Teamkollegen anschließend ausgelassen feierte, dürften sich einige Fans gefragt haben, wie groß dabei der Ärger des ehrgeizigen Stürmers über die eigene Leistung gewesen ist.
Schließlich ist von Spielern seines Kalibers verbrieft, dass ihnen so etwas gerne mal die Stimmung verhagelt. Man denke nur an Cristiano Ronaldo, der auch nach Siegen schon miesepetrig vom Platz gestiefelt ist, wenn ihm selbst Tore verwehrt geblieben sind.
Womöglich um solchen Spekulationen entgegenzutreten, hat Erling Haaland spät in der Nacht ein Selfie von sich geteilt. Seine Botschaft dabei: "So happy FYI" (deutsch: "So glücklich, nur dass ihr Bescheid wisst"). Es ist der Zusatz FYI, der an seine Kritiker:innen gerichtet sein dürfte.
Auch auf Twitter machte das Haaland-Selfie anschließend die Runde. "Er will uns wissen lassen, dass er glücklich ist", schreibt ein User, dem die Betonung des City-Spielers auch aufgefallen ist.
Kritiker:innen werfen Haaland immer wieder vor, in wichtigen Partien gegen große Gegner des Öfteren abzutauchen und nicht die gewohnte Leistung zu bringen. Dem gegenüber stehen Stimmen, die Haalands Wert für sein Team nicht nur an Toren messen wollen. Sie argumentieren, dass er die gegnerischen Verteidiger auch durch Laufwege und seine Präsenz im Strafraum bindet und so seinen Mitspielern zuarbeitet.
Dafür spricht, dass City-Trainer Guardiola seinen Stürmer in beiden Halbfinal-Partien gegen Real Madrid fast die volle Spielzeit über auf dem Platz gelassen hat. Er muss dem 22-Jährigen also einen strategischen Wert zumessen – auch wenn er nicht wie gewohnt trifft.