Das DFB-Team der Frauen hat ein paar gute Tage auf der Insel hinter sich. Die Reise nach England sollte gleich mehrere Zwecke erfüllen: Zum einen war es die erste Partie unter Neu-Trainer Christian Wück und nach dem Rücktritt zahlreicher Leistungsträgerinnen der vergangenen Jahre. Die Mannschaft muss sich also neu sortieren und meisterte ihren ersten Härtetest direkt gegen ein Top-Team: Am Ende stand ein 4:3 gegen England.
Obwohl es sich offiziell nur um ein Freundschaftsspiel handelte, gelang den deutschen Spielerinnen mit diesem Ergebnis somit gleichzeitig die Revanche für das verlorene Europameisterschaftsfinale 2022 in Wembley. Anschließend zeigte sich die Mannschaft auf Social Media in bester Feierlaune – inklusive Gesangseinlagen.
Giulia Gwinn hingegen hatte einen erschwerten Abschluss ihrer Reise nach England: Sie musste um Hilfe bitten, um überhaupt erst den Heimweg antreten zu können.
Eigentlich waren die Tage bis dahin rundum gelungen für Giulia Gwinn. Die Rechtsverteidigerin lief gegen England als Kapitänin auf – und überzeugte. Mit Alexandra Popp trat zuvor nicht nur die Top-Torjägerin der vergangenen Jahre, sondern auch ihre langjährige Spielführerin aus der Nationalmannschaft zurück.
Diese Rolle möchte Gwinn übernehmen, bisher war sie nach Popp die deutsche Vizekapitänin und führte die Mannschaft daher bereits in vorherigen Spielen aufs Feld. Neu-Nationaltrainer Wück wollte sich bisher jedoch noch nicht auf eine permanente Nachfolge festlegen. Gwinn sammelte gegen England Argumente für sich und schoss das Team mit gleich zwei erzielten Treffern zum Sieg.
Bei der Abreise offenbarte sie ihren Fans jedoch Schwierigkeiten. So postete sie auf Instagram ein Video, das sie stehend auf ihrem Koffer im Hotelzimmer zeigt. Dazu schrieb sie: "Der ganz normale Struggle."
Als sie auf der Aufnahme versucht, ihre mit dem ganzen Körpergewicht zusammengequetschten Kofferhälften mit dem Reißverschluss zu verschließen, wird sie von hinter der Kamera gefragt: "Giuli, was machst du da?" Gwinn antwortet kurz: "Koffer zu." Als der Schließmechanismus nicht greift, gibt sie auf und bittet: "Help."
Ob Gwinn schließlich Erfolg mit ihrer Aktion hatte und ihr geholfen werden konnte, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Jedoch postete der DFB-Account später Fotos von der Abreise und Ankunft in Deutschland, daher spricht das wohl für ein Happy End.
Generell ist der positive Vibe in der Mannschaft in den vergangenen Tagen deutlich zu sehen. So postete der DFB-Account etwa ein Video von Sara Doorsoun und Nicole Anyomi, die im Fitnessraum zusammen leidenschaftlich zu "With You" von Chris Brown mitgehen. Anyomi umarmt auf der Aufnahme Doorsoun von hinten, während diese auf dem Fahrrad sitzt. Beide schunkeln hin und her und beweisen ihre Textsicherheit.
Doorsoun selbst teilte das Video in ihrer Story auf Instagram und schrieb zu ihren Gesangsfähigkeiten: "Bei Singstar gab es immer viele Punkte."
Zu besingen gibt es auch am Montag einiges. Im Testspiel gegen Australien in Duisburg geht es nämlich nicht nur darum, dass sich die Mannschaft weiter einspielt und die Vorgaben des neuen Trainers Wück umsetzt. Sondern es ist gleichzeitig auch das Abschiedsspiel von Kapitänin Alexandra Popp in Duisburg. Vielleicht gibt es dann auch Aufnahmen von gefühlvollen Gesangseinlagen aus der Kabine.