Die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen steckt derzeit in einem großen Umbruch. Nach dem erfolgreichen Olympia-Turnier im Sommer haben sich einerseits mehrere tragende Säulen der Mannschaft verabschiedet.
Neben Abwehrchefin Marina Hegering und Torhüterin Merle Frohms ist etwa die langjährige Kapitänin Alexandra Popp zurückgetreten. Sie feiert am 28. Oktober beim Spiel gegen Australien in Duisburg ihren Abschied.
Zudem ist Trainer Horst Hrubesch wie schon lange geplant aus seinem Amt ausgeschieden. Neben eigenen Wünschen und Ideen auf dem Fußballplatz bringt sein Nachfolger Christian Wück auch eigene Forderungen für das Zusammensein neben dem Feld zum Team mit.
Das verriet nun Verteidigerin Sara Doorsoun bei einem Pressetermin vor dem Länderspiel gegen England am Freitag. Sie verstieß beinahe gegen eine unter Wück neu eingeführte Regel.
Darauf angesprochen, welche Änderungen Doorsoun bisher abseits des Platzes unter Wück bemerkt habe, antwortete die Verteidigerin von Eintracht Frankfurt mit einer Anekdote vom Frühstück. Demnach habe sie am selben Tag mit Kollegin Giulia Gwinn die erste Mahlzeit des Tages zu sich genommen, als sie "wie immer" ihr Smartphone neben sich auf den Tisch legen wollte.
Doorsoun imitierte beim Pressetermin anschließend Gwinns Reaktion im Flüsterton: "Nein, nein. Mach' das nicht." Das Handy solle stattdessen in die Tasche, so war eine Forderung des Trainers.
Auch wenn es eine Umstellung ist, nervt Doorsoun diese demnach aber wohl nicht sonderlich. Im Gegenteil, sie finde die Regel "ganz gut".
Besonders lange kennen die Spielerinnen Trainer Wück noch nicht. Am Rande der ersten Trainingseinheit vor etwa 2000 Fans sagte Gwinn am Montag, sie habe ihn erst am selben Tag getroffen. Dementsprechend habe sie noch nicht allzu viele Eindrücke gesammelt.
Dennoch hatte sie bereits eine erste Meinung zum 51-Jährigen: "Sehr sympatisch" sei er und "entspannt" zudem. Ihr Gesamteindruck sei daher "sehr positiv".
Angesprochen auf die noch ausstehende neue Vergabe des Kapitänsamts – Gwinn ist bisher Vize-Kapitänin und gilt als eine der Favoritinnen – hielt sie sich bedeckt. Das Amt sei "zu groß, um jetzt zu spekulieren". Am Ende entscheide der Trainer und der müsse eben erst alle kennenlernen.
Gwinn machte aber auch klar, dass sie als Popps Stellvertreterin "immer gerne da" gewesen sei. Dennoch müsse man sehen, wie der Bundestrainer entscheidet. Auch Wück selbst wollte sich in den vergangenen Tagen erst einmal nicht festlegen.