Ein neuer Rekord auf den Rängen, ein unerwartetes Problem hinter den Kulissen: Mehr als 15.700 Zuschauer:innen kamen ins Brann-Stadion in Bergen – so viele wie nie zuvor bei einem Frauenfußballspiel in Norwegen. Doch für Manchester United begann der Abend mit einer Panne, die kaum jemand erwartet hatte.
Als die Mannschaft zum Qualifikationshinspiel der Frauen-Champions-League anreiste, verschwand eine Tasche. Darin: Schuhe von gleich mehreren Spielerinnen.
Ohne Stollen hätte die Partie unmöglich ausgetragen werden können. Dass die Begegnung dennoch wie geplant ausgetragen werden konnte, war der schnellen Reaktion des Vereins zu verdanken. Umgehend wurde für Ersatz gesorgt.
Der Klub aus der englischen Women's Super League erklärte, man gehe dem Vorfall nach. Ein Sprecher teilte mit, "in der Zwischenzeit haben wir neue Schuhe der richtigen Marke und Größe für alle betroffenen Spielerinnen besorgt, und sie sind bereit, wie gewohnt am Spiel heute Abend teilzunehmen".
Nach wie vor ist der Verbleib der verschwundenen Schuhe unklar.
Auf dem Platz half alle Improvisation wenig. Manchester United unterlag SK Brann mit 0:1. Vor der Rekordkulisse in Bergen jubelten die Gastgeberinnen, während die Engländerinnen trotz aller Bemühungen ohne Tor blieben. Für Brann war es ein historischer Abend, für United ein Spiel, das nicht nur wegen der Niederlage in Erinnerung bleiben wird.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Champions-League-Spiel von ungewöhnlichen Vorkommnissen überschattet wird. Im Mai 2025 wurde der Pokal der Frauen-Königsklasse entwendet – eine Trophäe, die noch wenige Tage später im Finale in Lissabon präsentiert werden sollte. Die portugiesische Polizei meldete den Fahndungserfolg nur vier Tage nach Bekanntwerden des Diebstahls.
Die Trophäe war während des Ligaspiels zwischen Sporting Lissabon und Vitória Guimarães aus dem José-Alvalade-Stadion verschwunden.
"Mehrere vermummte Personen" hätten, so die Polizei, eine Garage im Stadioninneren aufgebrochen und den Pokal zusammen mit weiteren Uefa-Gegenständen entwendet. Die Täter nutzten den Jubel über Sportings 21. Meistertitel, um im Lärm der Fangesänge unbemerkt zu bleiben.
Erst einen Tag nach der Tat war die Polizei informiert worden. Sie suchte verdeckt, auch die Uefa verzichtete zunächst auf eine öffentliche Stellungnahme. Als die Ermittler schließlich die Rückkehr des Pokals verkündeten, bestätigten sie zugleich die Festnahme von 13 Verdächtigen.
Genauere Details hielten sie zurück. Offiziell hieß es nur, die Untersuchungen dauerten an.