Nach nur einem Jahr in Gladbach ist für Adi Hütter als Chefcoach der Borussia wieder Schluss. "Wir sind nach guten Gesprächen zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns einvernehmlich trennen und jeder seinen Weg geht. Die finale Entscheidung haben wir schlussendlich gestern Abend getroffen", erklärte der Österreicher auf der Pressekonferenz nach dem Spiel am Samstag.
Zum Abschluss gab es für ihn und die Fohlen-Elf ein 5:1-Festival gegen Tabellennachbarn Hoffenheim. Doch das linderte bestenfalls die Enttäuschung einer für Gladbach so unbefriedigenden Saison. In der Liga nur Platz zehn und nach dem 5:0-Sieg gegen den FC Bayern in der zweiten Runde folgte das Aus im Achtelfinale gegen Zweitligist Hannover.
Der Kader, den der Österreicher und Gladbachs Ex-Chef Max Eberl sich bei Vertragsschluss ausgemalt hatten, kam nie zustande. "Nach den Gesprächen vor knapp einem Jahr war die volle Überzeugung da, zu Borussia Mönchengladbach zu kommen. Ich war voller Energie, voller Power", erinnerte er auf der Pressekonferenz am Samstag. "Wir wissen alle, dass dann viele Dinge nicht so funktioniert haben."
Nun erklären Gladbach und Hütter das Projekt also für gescheitert, für das der 52-Jährige letztes Jahr Eintracht Frankfurt hat sitzen lassen.
Dafür macht sich aber ein ehemaliger Weggefährte Hütters Hoffnungen, den Coach verpflichten zu können: Wie die "Sport Bild" berichtet, ist Frankfurts ehemaliger Vorstand Fredi Bobic großer Fan des Österreichers und würde ihn gern zur kommenden Saison bei Hertha BSC sehen, wo es Bobic bisher noch nicht gelungen ist, die alten Strukturen erfolgreich aufzubrechen.
Herthas derzeitiger Coach und vermeintlicher Retter Felix Magath hat schon bei Dienstantritt vor sechs Wochen angekündigt, nur bis Saisonende aushelfen zu wollen. Nach einer erfolgreichen gemeinsamen Zeit in Frankfurt – einschließlich der Europapokal-Halbfinal-Teilnahme 2019 – weiß Bobic, dass ein Neuanfang mit Hütter funktionieren kann.
Alternativen wären für Hertha laut "Sport Bild" Dynamo Moskau-Trainer Sandro Schwarz und Ex-Schalke-Coach André Breitenreiter.
Dem Bericht zufolge ist der Klassenerhalt der Hertha jedoch Vorraussetzung für ein Hütter-Engagement. Nach Niederlagen am letzten und vorletzten Spieltag gegen Mainz und den BVB, muss die Alte Dame tatsächlich noch in die Relegation gegen den HSV. Ein Abstieg der Hauptstadt-Klubs würde den angestrebten Neuaufbau um Jahre verzögern.
Hütter selbst betonte noch am Samstag, dass er sich "in erster Linie auf den Urlaub freue. Ich habe jetzt fast 14 Jahre durchgehend gearbeitet bis auf die drei Monate zwischen den Stationen Salzburg und Bern. Ich habe jetzt noch keinen Plan, wie es weitergeht."
(kpk)