Am Freitagabend trifft Toni Kroos mit seinem Klub Real Madrid im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals auf Manchester City (21 Uhr/Sky). Die Königlichen müssen gegen die Citizens im Etihad Stadium eine 1:2-Pleite wettmachen.
In der Woche vor dem wichtigen Königsklassenduell plauderte der frischgebackene spanische Meister Kroos in seinem Podcast "Einfach mal Luppen" mit Bruder Felix und verriet eine interessante Anekdote aus seiner Zeit beim FC Bayern München. Dabei lüftete der Nationalspieler auch ein Geheimnis, das er bislang gut gehütet hatte.
Als Kroos im Jahr 2008 mit 18 Jahren seine ersten Schritte im Profigeschäft beim FC Bayern machte, habe er in der Winterpause in seiner alten Heimat Rostock mit ein paar Freunden in der Freizeit Fußball gespielt. Nach nur wenigen Minuten sei Kroos umgeknickt. Der damalige Mannschaftsarzt von Hansa Rostock, wo Kroos von 2002 bis 2006 in der Jugend spielte, sei bei dem Hobbykick auch dabei gewesen. Er habe sich das geschwollene Fußgelenk angeschaut, Diagnose: nur eine Reizung im Knöchel.
Doch zurück beim FC Bayern habe das der Ex-Teamdoktor Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt etwas anders gesehen: Mull habe nach kurzem Abtasten erkannt, dass die zuvor diagnostizierte Knöchelreizung ein Bänderriss sei. Kroos musste drei Monate pausieren.
Doch der jetzige Madrid-Profi hatte Glück im Unglück, wie er im Podcast erzählt. Denn erst durch die Blessur, die er sich bei dem Freizeitkick zuzog, habe sich im Januar 2009 die anderthalbjährige Leihe zu Bayer Leverkusen ergeben. Bei den Rheinländern startete Kroos dann durch, spielte regelmäßig. In 48 Spielen für die Werkself gelangen ihm zehn Tore und 13 Vorlagen.
"Ich glaube, dass mir Bayern den Wechsel gar nicht erlaubt hätte, wenn ich fit gewesen wäre", sagt Kroos im Podcast. "Es war klar, dass die Verletzung Zeit braucht und es dann eine Zeit dauern würde, bis ich wieder in Form bin. Ich habe vorher eh wenig gespielt und dann kam alles zusammen, sodass ich nach Leverkusen durfte."
Außerdem erzählt Kroos, dass er sich gegenüber dem damaligen Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt einer Notlüge bedient habe. Denn der Doc durfte natürlich nicht wissen, dass sich der Youngster fahrlässigerweise bei einem Hobbykick verletzt hatte.
Also dehnte Kroos die Verletzungswahrheit ein wenig, indem er behauptet habe, dass er beim Waldlauf umgeknickt sei. Die wahre Geschichte hätte er bis heute niemandem an der Säbener Straße erzählt: "Sie haben bis heute nichts anderes gehört. Ich habe das nie klargestellt. Vor allem, als rauskam, dass es wirklich ein Bänderriss war, war mir nicht danach zumute, zu erklären, dass das beim Fußball passiert ist. Jetzt ist die Sache aber verjährt, da kann ich nicht mehr dafür angeklagt werden", sagt der Weltmeister von 2014 und lacht.
(as)