Seit dem Dienstag läuft beim FC Bayern die Vorbereitung auf die zweite Jahreshälfte. An der Säbener Straße schafft Thomas Tuchel mit der Mannschaft derzeit die Grundlage für die Rückrunde, die den Münchenern mindestens einen Titel einbringen soll.
Am 12. Januar fällt mit dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim der Startschuss. Anschließend reisen die Bayern ins Trainingslager nach Portugal, wollen sich dort vor der ersten Englischen Woche des Jahres den Feinschliff abholen. Idealerweise darf Thomas Tuchel dann schon mindestens einen Neuzugang begrüßen, der dann ins Team integriert werden soll.
Die Problemzonen des Rekordmeisters sind hinlänglich bekannt. Die Innenverteidigung war schon in der ersten Saisonhälfte zu dünn besetzt, wegen der Asienmeisterschaft fällt mit Min-jae Kim nun sogar noch ein Leistungsträger für mindestens vier Spiele aus. Ähnliches gilt bei Noussair Mazraoui, der mit Marokko am Afrika-Cup teilnehmen will.
Folglich suchen die Bayern in erster Linie einen Innenverteidiger sowie einen Rechtsverteidiger. Der "Kicker" berichtet zudem, dass auch die Verpflichtung eines Sechsers "nicht ausgeschlossen" sei.
Im Sommer war die Verpflichtung von João Palhinha auf den letzten Drücker gescheitert, Aussagen von Uli Hoeneß ließen anschließend darauf schließen, dass der Portugiese auch im Winter nicht kommen würde.
"Wir werden, wenn wir bis dahin das Gefühl haben, dass wir Ergänzungen brauchen, etwas tun. Aber die ganz große Transferoffensive wird es mit Sicherheit nicht geben", hatte er gegenüber "sport.de" im Oktober dicke Investitionen ausgeschlossen. Als solche müsste ein eventueller Transfer von Palhinha aber betrachtet werden, im Sommer forderte Fulham schließlich 65 Millionen Euro.
Konträr zum Statement von Hoeneß berichtet der "Kicker" nun, dass die Bayern sehr wohl gewillt seien, tief in die Tasche zu greifen. Demnach könnte der FCB in diesem Winter bis zu 80 Millionen Euro in neue Spieler investieren. Der Aufsichtsrat habe den Kadergestaltern damit "grünes Licht für hochkarätige Neuzugänge gegeben".
Ein Palhinha etwa ließe sich somit finanzieren, der für die Abwehr als Tuchels Wunschkandidat gehandelte Ronald Araújo aber nicht. Der FC Barcelona hat ihm bei seiner Vertragsverlängerung vor zwei Jahren eine Ausstiegsklausel in Höhe von einer Milliarde Euro in den Vertrag geschrieben.
Als Alternative hat "Sky" zuletzt Fikayo Tomori ins Gespräch gebracht, dessen Marktwert laut "transfermarkt.de" 40 Millionen Euro beträgt. Der Milan-Profi ist gelernter Innenverteidiger, kann aber auch rechts spielen. Christoph Freund sei ein großer Fan des Engländers, Milan habe Bayerns erste Anfrage aber abgeblockt. Ohnehin muss Tomori aktuell verletzt aussetzen, er kehrt wohl erst Mitte Februar auf den Rasen zurück.
Dass die Bayern überhaupt über Transfers in dieser Größenordnung nachdenken, erklärt der "Kicker" indes mit zwei Aspekten. Einerseits steht seit dem vergangenen Sommer ein Transferplus von 15 Millionen Euro.
Im nächsten Sommer gibt es mit Joshua Kimmich, Alphonso Davies sowie Serge Gnabry, deren Zukunft offen ist, weitere Kandidaten, die nennenswerte Ablösesumme einbringen könnten. Eventuelle Transfers müssten allerdings vor dem 30. Juni abgewickelt werden, damit die Einnahmen noch in die Bilanz zur aktuellen Saison einfließen.
Als zweiten Grund nennt das Fachblatt die grundsätzliche Art, wie Transfers in den Bilanzen von Fußballklubs berechnet werden. Sie werden durch die Anzahl der Vertragsjahre geteilt und entsprechend auf diese verteilt. Ein Beispiel: Holen die Bayern einen Star für 75 Millionen Euro und statten ihn mit einem Fünfjahresvertrag aus, so würde über fünf Jahre eine Ablöse von 15 Millionen Euro in den Jahresbilanzen stehen.