Noch gut zwei Wochen hat der FC Chelsea, um den Verkauf des Klubs sicher über die Bühne zu bringen. Momentan ist noch der russische Oligarch Roman Abramowitsch Eigentümer des britischen Vereins. Doch wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde das Vermögen von Abramowitsch eingefroren. Ein Verkauf ist nötig. Lässt Abramowitsch ihn jetzt platzen?
Die britische "Daily Mail" berichtet, dass die Regierung "ziemlich ernsthafte Bedenken" habe, "dass der Deal scheitern könnte und dass Roman Abramowitsch letztendlich bereit ist, Chelsea untergehen zu lassen".
Dabei schien vor nicht einmal zwei Wochen noch alles bereits entschieden zu sein. Der Verkauf des Klubs war schon so gut wie abgeschlossen. Ein Konsortium von mehreren Milliardären, unter anderem der US-Milliardär Todd Boehly, hatten sich mit dem Verein auf die Übernahme geeinigt. Rund fünf Milliarden Euro hätte sie der Kauf gekostet.
Doch der milliardenschwere Deal könnte auf der Kippe stehen.
Denn die britische Regierung muss dem Verkauf zustimmen. Möglicherweise könnten sie die Zustimmung jetzt wegen ihrer genannten Bedenken sogar verweigern.
Das liegt wohl vor allem daran, dass die Muttergesellschaft des FC Chelsea, Fordstam Ltd., dem Abramowitsch-Unternehmen "Camberley International Investments" etwa 1,9 Millionen schuldet. Abramowitsch hatte mehrfach betont, auf das Geld zu verzichten.
Er hatte erklärt, dass für den Kauf der Klubanteile rund drei Millionen Euro verwendet werden und nachdem sie auf ein britisches Bankkonto eingezahlt wurden, zu 100 Prozent wohltätigen Zwecken gespendet werden würden.
Doch die Regierung traut seinen Versprechungen offenbar nicht. Sie befürchtet, dass das Geld doch irgendwie bei Abramowitsch landen könnte und will das verhindern.
Die britische Regierung möchte das Geld auf ein Treuhandkonto überweisen lassen und dann sicherstellen, dass es wirklich wie von Abramowitsch angekündigt zu wohltätigen Zwecken eingesetzt wird.
Die Übernahme des Klubs wird zusehends unübersichtlicher.
Und dem FC Chelsea läuft die Zeit davon. Laut Regierung müsse "ein guter Teil des Verkaufs" diese oder nächste Woche abgeschlossen werden.
Am 31. Mai ist die Deadline. Denn bis dahin hat der FC Chelsea noch eine Sonderlizenz, danach wäre der Verein pleite.
Außerdem ist der 31. Mai der letzte Tag, an dem sich der Klub für die nächsten europäischen Wettbewerbe anmelden kann.
(and)