Die Entlassung von Marco Rose bei Borussia Dortmund beschäftigt die Fußball-Welt nach wie vor. Auch unter den Spielern wird das Thema heiß diskutiert. Nachdem sich schon Nico Schlotterbeck nach dem DFB-Pokalfinale überrascht zeigte, hat sich nun auch mit Karim Adeyemi ein weiterer Dortmunder Neuzugang gemeldet. Und: Roses Nachfolger steht jetzt fest.
Vor wenigen Tagen hatte der BVB verkündet, dass Trainer Marco Rose und der Verein ihre Zusammenarbeit beenden. Viele Fans und Fußball-Kenner zeigten sich überrascht darüber, dass der BVB-Trainer gehen muss.
Auch Neuzugang Karim Adeyemi zeigte sich gegenüber Sky Austria verwundert über die Entlassung. "Ich habe auch nichts gewusst. Wenn es Dortmund so entschieden hat, kann man leider nichts machen." Auf Nachfrage sagte der Angreifer dann: "Ich hätte mich gut mit Marco Rose verstanden, habe ihn sehr sympathisch gefunden. Aber so ist die Fußballwelt."
Die Stimmung ist also getrübt, nicht nur bei Adeyemi. Ein neuer Kader, ein neuer Sportdirektor – und nun auch noch ein neuer Trainer. Damit soll jetzt aber Schluss sein. Nach einer Saison mit bedenklicher Entfremdung zwischen Team und Tribüne setzt der Revierklub nun auf Edin Terzic, wie der BVB am Montagnachmittag verkündete.
Der Vorgänger von Marco Rose genießt bei den Fans hohes Ansehen und könnte zu einem wiederentdeckten Wir-Gefühl beitragen. In den vergangenen Tagen war für die Öffentlichkeit bereits klar, dass Terzic der neue alte Chef-Trainer des BVB werden soll. Doch die Vereinsbosse hüllten seit der überraschenden Trennung von Rose bei der Frage nach einem Ersatz in Schweigen.
Nun haben sich beide Seiten offenbar geeinigt.
Der deutsche Rekordnationalspieler und Sky-Experte Lothar Matthäus äußerte sich bereits über die starke Verbindung von Terzic mit dem BVB:
Ähnlich positiv äußerte sich Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß über Terzic. Aus Sicht des 70-Jährigen ist der neue alte BVB-Cheftrainer eine gute Wahl. Terzic habe "am Ende der letzten Saison bewiesen, dass er die Mannschaft gut führen kann", sagte Hoeneß bei RTL/n-tv: "Ich halte viel von ihm."
Zustimmung kam auch von Ex-Dortmund-Star Neven Subotic. "Ich kann diesem Wechsel nur zustimmen, in der Hoffnung, dass er jetzt länger als ein Jahr Zeit hat, um sich zu beweisen. Ansonsten werden wir die Bayern in den nächsten Jahren nicht angreifen können", kommentierte der ehemalige BVB-Profi bereits am Sonntag bei Sport 1. "Es muss ein Team wachsen. Dazu gehört ein Trainer, der das Vertrauen genießt."
Zur Erleichterung der BVB-Bosse widerstand der 39 Jahre alte Terzic im vergangenen Sommer der Versuchung eines Vereinswechsels, als sich diverse Bundesliga-Konkurrenten um ihn bemühten. Dass er den wankenden Revierclub nach der Trennung von Lucien Favre als Interimslösung von Platz fünf noch in die Champions League und zudem zum Pokalsieg führte, hatte mächtig Eindruck hinterlassen.
Seine Ernennung zum Technischen Direktor galt vielen schon damals als Versuch der Borussia, einen Trainertrumpf für den Fall der Fälle in der Hinterhand zu halten. "Ich weiß nicht, ob dieser Job ihn voll zufrieden gestellt hat. Terzic braucht diesen Geruch des Grases, er braucht das Gefühl, in der Kabine zu stehen und seine Ansprachen zu halten", urteilte Matthäus.
Nicht nur die große emotionale Verbundenheit mit dem Revierklub spricht für Terzic. Der gebürtige Mendener bedient mit seiner Fußball-Philosophie die Sehnsucht beim BVB nach der Rückkehr zum Spielstil der erfolgreichen Ära unter Trainerlegende Jürgen Klopp mit viel Herzblut und bedingungslosem Einsatz.
(ast/mit Material von dpa)