
Sportdirektor Kehl ist aktuell beim BVB für die Kaderplanung verantwortlich. Mit der Mannschaft für die Rückrunde ist er wohl größtenteils zufrieden.Bild: www.imago-images.de / RHR-Foto
Fußball
Noch im Sommer ist der BVB auf große Shopping-Tour gegangen: Für zehn Neuzugänge zahlte Dortmund ganze 91 Millionen Euro. Die Hinrunde verlief danach eher enttäuschend – zur WM-Pause stand die Borussia auf dem sechsten Platz, aktuell hat der BVB sieben Punkte Rückstand auf Titelverteidiger Bayern München.

Karim Adeyemi war dem BVB im Sommer 30 Millionen Euro wert.Bild: dpa / Daniel Gonzalez Acuna
Im aktuellen Winter-Transferfenster ist derweil mit Julian Ryerson erst ein Neuzugang bekannt gegeben worden. Der 27-jährige Norweger von Union Berlin soll eine echte Verstärkung für die rechte Abwehrseite sein. Im Gespräch mit Dazn sprach Sportdirektor Sebastian Kehl nun über den Neu-Borussen und über die Aussicht auf weitere Transfers bis Ende des Monats.
"Unglaubliche Mentalität und ein großes Herz": Ryerson debütiert gegen Augsburg
"Wir haben ihn schon länger verfolgt", gestand Kehl nach dem 4:3-Sieg gegen Augsburg am 16. Spieltag. Dem Vernehmen nach hätte Ryerson spätestens im Sommer – wenn sein Vertrag bei Union ausgelaufen wäre – zu den Westfalen stoßen sollen.

Ryerson half dem FCU in den Europapokal. In der Hinrunde stürmte er mit den Eisernen sogar die Tabellenspitze.Bild: imago / Panoramic International
Die "Situation mit Thomas Meunier" (Kehl) hatte den Sportdirektor jedoch zum Handeln gezwungen: Der 31-jährige Stammspieler fehlte seit dem 11. Spieltag mit einem Jochbeinbruch, nach seiner Genesung zog er sich im Wintertrainingslager in Marbella direkt einen Muskelfaserriss zu.

Zwischen einem Jochbeinbruch und einem Muskelfaserriss konnte Meunier immerhin die WM spielen.Bild: AP / Francisco Seco
So musste Dortmund an Ligarivalen Union Berlin immerhin noch fünf Millionen Euro überweisen. Eine lohnenswerte Investition, ist sich Kehl gewiss. "Er hat eine unglaubliche Mentalität und ein großes Herz. Er bringt viele Attribute mit, die für uns sehr gewinnbringend sind", lobt der BVB-Boss seinen Neuzugang.
Beim Heimspiel gegen Augsburg stand Ryerson bereits 90 Minuten auf dem Platz. Allerdings hätte sich der Außenverteidiger wohl einen ruhigeren Auftakt gewünscht, als es das Sieben-Tore-Spektakel letztendlich war.
"Ein Paar Tage haben wir ja noch": Kehl hofft im Transfer-Endspurt auf Abgänge
Bei dem Sonntagsspiel hatte Dortmund sowohl nach dem ersten als auch nach dem zweiten Tor postwendend einen Gegentreffer kassiert. Dafür ernteten insbesondere die Abwehrspieler Kritik. Darauf will Kehl jedoch nicht zwingend in Form von Neuzugängen reagieren.

Die BVB-Abwehr reagiert entsetzt auf das dritte Augsburger Tor.Bild: AP / Martin Meissner
Allerdings gestand er gegenüber Dazn auch, dass er "noch nicht ganz genau weiß, was noch passiert." In den Tagen vor dem Schließen des Transferfensters (31. Januar) kann es schnell gehen.
In erster Linie würde der BVB wohl gern noch den ein oder anderen Spieler loswerden. "Vielleicht tut sich auf der Abgabenseite noch was", verrät Sportdirektor Kehl seine Hoffnung für den Transfer-Endspurt.
Neben Felix Passlack und Raphaël Guerreiro, deren Verträge Ende der Saison auslaufen, würde Dortmund sich auch über Angebote für Nico Schulz, Emre Can oder Thorgen Hazard freuen. Bisher drängen sich zwar keine Interessenten auf. "Aber ein paar Tage haben wir ja auch noch Zeit", weiß Kehl.
Am Ende dieses Freitagabendspiels der Bundesliga setzte sich Werder Bremen vor heimischer Kulisse mit 1:0 gegen den 1. FSV Mainz 05 durch. Der knappste aller Siege, ein wenig spektakuläres Spiel also? Weit gefehlt! Denn allein die Schlussphase war schlichtweg wild.