Obwohl Leroy Sané nach seiner Rot-Sperre aktuell gar nicht für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz stehen kann, drehen sich zahlreiche Diskussionen um den Top-Star des FC Bayern.
Nach dem überzeugenden 2:0-Sieg über Frankreich sei er bereits einer der Verlierer der aktuellen Länderspielpause, wurde bereits mehrfach spekuliert. Sané selbst lässt das bisher unkommentiert und reist vor dem Länderspiel gegen die Niederlande am Dienstagabend zu Teambuilding-Maßnahmen zum DFB-Team nach Frankfurt.
Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann betonte auf einer Pressekonferenz am Montag, dass sich Sané nach seiner Sperre "in eine gut funktionierende Gruppe eingliedern müsse". Denn der 28-Jährige hätte eine Qualität, "auf die wir nicht verzichten wollen, nicht verzichten können."
Ob das so klappt, bezweifelte Felix Kroos bereits am Wochenende und löste damit eine weitere Diskussion aus. Toni Kroos widersprach den Aussagen seines Bruders in einer Sonderfolge ihres Podcasts "Einfach mal Luppen" nun deutlich.
Ex-Profi und TV-Experte Felix Kroos hatte in der Sendung "Bild Sport" gesagt, dass es bei Sané nur zwei Optionen gäbe: Startelf oder nicht im Kader. "Ich glaube nicht, dass man den auf der Bank gebrauchen kann", sagte er. "Er ist ein unfassbar guter Spieler, aber wenn er nicht von Anfang an spielt, könnte er jemand werden, der schwierig ist. Und das kannst du bei der EM nicht gebrauchen. Deswegen glaube ich schon, das ist ein Thema."
Gleichzeitig sei er mit seiner Qualität mehr als willkommen, "wenn er seine Rolle annimmt und sich unterordnen kann".
Felix Kroos betonte jedoch auch, dass er Sané nicht persönlich kenne, mit Toni nicht über ihn gesprochen hätte und das lediglich eine Einschätzung von außen sei.
Dem entgegnet Toni Kroos nun entschieden, denn er kennt den Außenbahnspieler auch persönlich. Immerhin stehen beide bei der Nationalmannschaft seit 2016 zusammen auf dem Platz und absolvierten bisher 16 Länderspiele gemeinsam.
Toni Kroos erklärt: "Da ich Leroy auch von der menschlichen Seite kenne, wird es in jedem Fall – was nachher die Rolle ist, entscheidet eh der Trainer – keine Probleme geben", räumte er jegliche charakterliche Bedenken aus dem Weg. Zudem schlug er in die gleiche Kerbe wie der Bundestrainer: "Ich glaube, dass wir auf einen Spieler mit den Qualitäten von Leroy in Deutschland nicht verzichten können. Davon bin ich zu 1000 Prozent überzeugt."
Der Weltmeister von 2014 glaubt mit Blick auf die Heim-EM im Sommer, dass Sané für die Mannschaft "brutal wichtig" werden wird.
Dennoch wird Sané aufgrund seiner Sperre lediglich im letzten Testspiel vor der EM gegen Griechenland am 7. Juni zum Einsatz kommen können. "Es ist schon eine Last mit den drei Spielen, das ist natürlich ein bisschen viel. Es sind viele Momente, in denen er nicht dabei ist", bewertete auch Bundestrainer Nagelsmann die Situation am Montagnachmittag.
Im DFB-Camp in Weimar, wo sich die deutsche Mannschaft vom 26. bis 31. Mai auf die Endrunde im eigenen Land vorbereitet, soll er die gleiche Chance wie alle anderen Spieler bekommen.