Immer lauter werden die Stimmen, die der Bayern-Führung eine schlechte Transfer-Politik vorwerfen. Von den jüngsten Neuverpflichtungen haben sich viele als keine wirkliche Verstärkung erwiesen. Da wären einmal die Außenverteidiger Bouna Sarr und Omar Richards, aber auch die Mittelfeldspieler Marc Roca und Marcel Sabitzer.
Vor allem Letztgenannter gilt vielen als Sinnbild für das schlechte Händchen, das die Bayern-Bosse jüngst oft auf dem Transfermarkt bewiesen. 15 Millionen zahlten die Münchener für Sabitzer, der als Wunschspieler von Trainer Julian Nagelsmann galt. Nach einer bislang enttäuschenden Saison des Österreichers hat sich an der Säbener Straße diesbezüglich große Ernüchterung breitgemacht.
Auch TV-Experte Didi Hamann spart nicht mit Kritik an Sabitzer. "Ich hätte ihn niemals geholt. Jetzt wollen ihn die Bayern wieder loswerden und werden das ausgegebene Geld nie wiedersehen", sagte der Ex-Nationalspieler der "Augsburger Allgemeinen".
Laut Hamann hatten die Bayern in Nachwuchsspieler Angelo Stiller eigentlich schon einen guten Mann für das zentrale Mittelfeld. Umso unverständlicher ist es für den Experten, dass sie diesen Anfang der Saison zu Ligakonkurrent TSG Hoffenheim ziehen ließen. "Stiller gehen zu lassen und dafür Sabitzer für viel Geld zu holen, ist Irrsinn gewesen."
Auch zu dem bei den Bayern derzeit alles beherrschenden Thema, dem sich anbahnenden Abgang von Stürmerstar Robert Lewandowski, hat Hamann eine Haltung. Für ihn wäre ein Wechsel des Polen nicht das Ende der Welt. "Wenn ein anderer Verein kommt und ihm einen Drei-Jahresvertrag anbietet, was willst du denn machen? Dann schaut man sich in die Augen, gibt sich die Hand und es geht weiter."
Auch einen potenziellen Nachfolger für Lewandowski hat Hamann schon im Blick. Er plädiert für Saša Kalajdžić vom VfB Stuttgart. "Ob der nun gleich 30 Tore macht, muss man sehen. Aber er hat vergangenes Jahr in einer mittelmäßigen Mannschaft 16 Tore gemacht."
(nik)