Fußball-Bundesligist Union Berlin plant gemeinsam mit anderen Sportklubs aus der Hauptstadt ein Pilotprojekt zur Zuschauer-Rückkehr. "Grundsätzlich können wir bestätigen, dass wir zu dem Pilotprojekt Sport mit dazugehören", sagte Union-Sprecher Christian Arbeit am Donnerstag: "Da sind seitens der Sportverwaltung drei Sportveranstaltungsstätten ausgewählt worden: Die Max-Schmeling-Halle, die Mercedes-Benz Arena und das Stadion An der Alten Försterei."
Das Projekt läuft in Anlehnung an vergleichbare Testläufe am kommenden Wochenende in anderen Gesellschaftsbereichen, die durch die Senatsverwaltung für Kultur anberaumt wurden. Konkret geht es um die Durchführung von Publikumsevents bei vorheriger Corona-Testung der anwesenden Zuschauer.
Wann genau das Projekt im Sport starten könne, sei laut Arbeit noch vom Senat zu klären. In Sachen Kapazität peile Union eine "sehr niedrige vierstellige Zahl" an, die "bei Weitem nicht im Bereich der 5000" liegen werde. Die Zuschauer sollen dann ausschließlich auf die Sitzplatztribüne dürfen.
Grundsätzlich wäre es auch möglich, den Testlauf bei Union im Rahmen des Hauptstadt-Derbys gegen Hertha BSC am 4. April durchzuführen. Dennoch betonte Arbeit, dass es sein könne, "dass es in den nächsten 14 Tagen Entwicklungen gibt, die das vorerst nicht möglich machen".
Die Inzidenzen in Deutschland steigen aktuell. Trotzdem sei Union laut Arbeit in der Lage, innerhalb einer Woche kurzfristig zu reagieren, wenn die Erlaubnis käme.
Union hatte bereits am vergangenen Wochenende beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln allen Anwesenden Coronatests angeboten, um derartige Abläufe zu proben. Auch mit dem Drittligisten Hansa Rostock, der am Samstag gegen den Halleschen FC insgesamt 777 Menschen ins Ostseestadion lassen will, stehen die Eisernen im Erfahrungsaustausch.
Von Normalität könne bei einem etwaigen Sport-Pilotprojekt in Berlin laut Arbeit noch keine Rede sein. "All diese Pilotprojekte sind weit davon entfernt, danach in eine Art Regelbetrieb zu gehen. Das ist auch in der Kultur nicht anders", sagte er.
Neben Union kommen für den Standort Max-Schmeling-Halle die Füchse Berlin (Handball) und die Berlin Volleys (Volleyball) für Testläufe infrage, in der Mercedes-Benz Arena bestreiten die Eisbären Berlin (Eishockey) und Alba Berlin (Basketball) ihre Heimspiele.
(lgr/sid)