Fans des FC Schalke 04 haben wahrlich schon bessere Zeiten erlebt. Es ist noch gar nicht allzu lange her, da spielten die Gelsenkirchener regelmäßig in der Champions League, mischten gerade im DFB-Pokal um den Titel mit. Davon ist der Traditionsklub momentan denkbar weit entfernt.
Nach den Bundesliga-Abstiegen 2021 und 2023 befindet sich S04 nämlich im freien Fall. Zum Ende des vergangenen Jahres trennten sich die Schalker bereits von Trainer Thomas Reis, unter Nachfolger Karel Geraerts läuft es nun nicht viel besser. Zum Start ins neue Jahr setzte es bittere Pleiten gegen den HSV (0:2) und Kaiserslautern (1:4).
Die Königsblauen sind somit auf den 15. Platz abgerutscht, stehen nur der besseren Tordifferenz wegen vor den direkten Verfolgern aus Braunschweig und Rostock. "Jetzt kommt langsam die Angst dazu", fasst "Kicker"-Reporter Toni Lieto die Lage beim Absteiger zusammen.
Die dürfte sich am Montag noch einmal verstärkt haben, denn übereinstimmenden Medienberichten zufolge muss Schalke auch auf dem Transfermarkt eine schmerzhafte Pleite hinnehmen. So berichtete zunächst Sky, dass der Deal mit Wunschkandidat Koffi Kouao vor dem Aus steht.
Der Rechtsverteidiger vom FC Metz hatte die vergangene Nacht bereits in Gelsenkirchen verbracht, sollte am Montag den obligatorischen Medizincheck absolvieren. Dieser musste kurzfristig aber abgeblasen werden, denn mit Dinamo Zagreb sei plötzlich ein anderer Klub dazwischen gegrätscht.
Dem Bericht zufolge wollen die Kroaten Kouao direkt und fest verpflichten. Der Deal sei damit für den Rechtsverteidiger selbst als auch für seinen aktuellen Arbeitgeber lukrativer.
Schalke sei lediglich an einer Leihe interessiert gewesen. "Alles ist auf Eis gelegt und steht kurz vor dem Komplettabbruch", berichtet Sky-Reporter Dirk große Schlarmann: "Das tut Schalke richtig weh."
Auf den ersten Blick scheint es sich um eine für die Königsblauen unglückliche Gemengelage zu handeln, für das Angebot eines anderen Klubs auf den letzten Drücker können die Schalker schließlich nichts. Ein Bericht der "Bild" hingegen lässt vermuten, dass den Klub sehr wohl eine Schuld am geplatzten Deal trifft.
Demnach hätten Sportdirektor Marc Wilmots und Trainer Geraerts den Rechtsverteidiger zwar schon fix eingeplant, der Aufsichtsrat aber habe dem Deal zu spät zugestimmt – und damit die Tür für andere Interessenten offen gelassen.
"Das ist nicht mal mehr Amateurniveau, was unsere Verantwortlichen machen. Zwei Tage vor Schluss und wir haben weder einen neun IV, noch einen neuen RV", schimpft ein Fan auf X, ehemals Twitter. "Bei der Führung hat man den Gang in die 3. Liga mehr als verdient", wütete ein anderer.
Spätestens dann dürfte es einem anderen User zufolge auch Konsequenzen für die Führungsriege geben: "Der Aufsichtsrat kriegt seine Quittung bei der Mitgliederversammlung. Da müssen jetzt Köpfe rollen. So viele Clowns."