Beim Lewandowski-Poker hat Bayern alle Karten in der Hand. Behauptet man zumindest an der Säbener Straße angesichts seines noch laufenden Vertrags. Da dieser jedoch nur noch ein Jahr läuft und Barcelona wohl schon eine Einigung mit dem Weltfußballer erzielt hat, sind auch die Katalanen in einer gewissen Machtposition: Wenn der FC Bayern ihn jetzt nicht verkauft, könnte der Verein in einem Jahr komplett leer ausgehen. Mit diesem Hebel versuchte Barcelona bisher die Ablösesumme zu drücken.
Dass so ein Ansatz auch schiefgehen kann, musste unlängst Real Madrid lernen: Die Königlichen hatten vor einem Jahr Kylian Mbappé schon von einem Transfer überzeugt, schafften es jedoch nicht, ihn vor Vertragsende von PSG loszueisen. So mancher Real-Fan hatte sich wahrscheinlich schon diebisch gefreut, den begehrten Superstar ablösefrei zu kriegen. Überraschend schaffte es Paris jedoch den Weltmeister im letzten Moment von einer Vertragsverlängerung zu überzeugen.
Eben jener französische Hauptstadtklub ist es auch, der nun die Machtposition des FC Barcelona schwächt, indem er Interesse für den Bundesliga-Torschützenkönig bekundet. Laut dem französischen Radiosender "RMC Sport" hat sich Luis Campos, strategischer Berater von PSG, bereits vor einigen Tagen mit Lewandowski-Berater Pini Zahavi ausgetauscht. Der Barcelona-Deal wackelt also.
Womöglich deshalb plant Barça nun ein verbessertes Angebot beim FC Bayern vorzulegen: Wie die "Bild" berichtet, will man bis Ende der Woche das bisherige Gebot von 32 Millionen Euro deutlich nachbessern. Bayern will wohl mindestens 40 Millionen Euro.
Zuletzt hatte Lewandowski den Bayern-Bossen mangelnden Respekt und Loyalität vorgeworfen. Daraufhin hatte Bayern-Präsident Herbert Hainer klargemacht: "Wertschätzung ist keine Einbahnstraße!"
Eine Fortsetzung dieses verbalen Schlagabtausches soll es jedoch nicht geben. "Bild" zufolge hat sich Bayerns Sport-Vorstand Hasan Salihamidžić mit der Lewandowski-Partei auf einen verbalen Waffenstillstand geeinigt.
Während Barça also die besten Karten im Lewandowski-Poker hält und PSG auf einen glücklichen "Turn" hofft, haben sämtliche englischen Clubs wohl gar keine Chance mehr auf den Jackpot: Wie Lewandowskis Ex-Berater Cezary Kucharski gegenüber "Sport1" enthüllte, hat der Weltfußballer große Angst davor, in England zu spielen.
"Ich habe von Robert immer eine infantile Erklärung gehört, dass es in England so oft regnet", sagt der 50-Jährige über seinen Ex-Klienten. "Ich glaube aber, der wahre Grund war, dass er dachte, nicht so effektiv sein zu können wie in Deutschland. Davor hatte Robert wirklich Angst."
(kpk)