Xabi Alonso ist eine schillernde Persönlichkeit des Fußballs. Auf Vereins- und Verbands-Ebene hat er alle wichtigen Titel gewonnen: Weltmeister 2010, Europameister 2008 und 2012. Dazu kommen die Siege in der Champions League mit Liverpool 2005 und Real Madrid 2014. Etliche nationale Pokal- und Meistertitel sind da noch gar nicht berücksichtigt.
Nachdem der Spanier im Sommer 2017 seine Karriere beim FC Bayern beendet hatte, fing er als Trainer an. Erst in der Jugend von Real Madrid, dann bei der zweiten Mannschaft von San Sebastian und seit Oktober 2022 in Leverkusen. Mit Erfolg. Ungeschlagen führt Alonso mit seinem Team die Bundesliga an, könnte die Werkself zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte führen.
Der Erfolg von Alonso weckt Begehrlichkeiten, besonders bei den Bayern. Seitdem klar ist, dass sich die Wege des Rekordmeisters mit dem aktuellen Trainer Thomas Tuchel trennen werden, gilt Alonso als Wunschkandidat der Münchner. Zuletzt hatte Uli Hoeneß klar gesagt, dass sich der FC Bayern um die 42-Jährigen bemühen wird.
Ex-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge enthüllte zuletzt sogar, dass die Münchner zweimal überlegt hatten, Alonso nach seiner Karriere zu verpflichten. Zuerst sollte er direkt im Anschluss an seine Spielerkarriere als Sportdirektor arbeiten, ein Jahr später gab es die Überlegung ihn als Co-Trainer in den Stab vom damaligen Cheftrainer Niko Kovač zu holen. Beide Versuche scheiterten. Klappt es jetzt beim dritten Anlauf?
Die Intention der Bayern ist seit Wochen klar. Wie Alonso seine Situation sieht, jedoch nicht. In Leverkusen hat er noch bis 2026 Vertrag. Bereits im vergangenen Herbst berichtete allerdings die "Sport Bild", dass Alonso für den Sommer 2024 eine Klausel hätte und zu seinen Ex-Klubs Liverpool, Real Madrid und eben dem FC Bayern wechseln könne.
Im "Bild"-Podcast "Bayern-Insider" hat Reporter Tobias Altschäffl nun über die Einstellung von Alonso zu einem möglichen Wechsel gesprochen. Ihm zufolge habe sich die Situation beim Bayer-Trainer etwas geändert: "Man bekommt schon ein bisschen aus Leverkusen mit, dass die sich nicht mehr so ganz sicher sind, ob Xabi Alonso über die Saison hinaus bleibt oder nicht."
Kurz später fügte er an: "Jetzt haben wir von ein, zwei Gesprächen gehört, wo es dann schon leichte Zweifel gab, ob Alonso bleibt oder nicht. Aus Bayern-Sicht könnten das gute Nachrichten sein", erklärte Altschäffl.
Im Poker um einen neuen Trainer rechnen Bayern-Vorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund allerdings nicht mit einer schnellen Entscheidung. Vielmehr sollen laut "Sport Bild" erste Gespräche bis Ende April beendet sein, um dann die Ergebnisse in der kommenden Aufsichtsratssitzung im Mai zu präsentieren.
Dabei ist auch klar, dass sich die Münchner in der Trainerfrage mit dem FC Liverpool duellieren. Die Reds suchen ab Sommer einen Nachfolger für Jürgen Klopp. An erster Stelle soll auch da Alonso stehen. Besonders kurios ist, dass beide Klubs als Plan B denselben Kandidaten im Visier haben sollen: Roberto De Zerbi von Brighton & Hove Albion.
Max Eberl soll mit dem Italiener bereits Kontakt aufgenommen haben, wodurch sich dieser geschmeichelt gefühlt haben soll. Dennoch wäre er wohl nur die Backup-Lösung für Alonso.