Hinter Eintracht Frankfurt liegt ein unbefriedigendes Wochenende. Im Hessenderby verspielte die SGE eine 2:0-Führung beim SV Darmstadt 98, kassierte in der Nachspielzeit den Ausgleich vom Tabellenletzten.
Die Frankfurter verpassten es damit, ihren guten Start ins neue Jahr – bei RB Leipzig hatten sie eine Woche zuvor mit 1:0 gewonnen – zu bestätigen. Zugleich hat die sechstplatzierte SGE damit den Anschluss an die vorderen Ränge verloren, der fünfte Platz ist nun fünf Punkte entfernt.
"Aufgrund der letzten halben Stunde ist es ein verdienter Punkt für Darmstadt. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, weil wir auf einem guten Weg waren, aber es nach der 60. Minute nicht mehr gut gemacht haben", legte Dino Toppmöller den Finger nach dem Schlusspfiff in die Wunde.
Seine Mannschaft habe nach dem 1:2 "ein Stück weit den Faden verloren", sorgte kaum noch für Entlastung und erlaubte sich zu viele Ballverluste. Kurzum: Eintracht Frankfurt erlebte ab der 60. Minute einen Kontrollverlust.
Es ist für die SGE ein weitgehend neues Problem, denn gegen den Ball präsentierte sich das Team unter Toppmöller in dieser Spielzeit meist stabil. In elf Hinrundenpartien kassierten die Hessen maximal einen Treffer. Das machte sich dafür oftmals auf der anderen Seite des Platzes bemerkbar, denn in zehn Bundesliga-Spielen vor dem Darmstadt-Auftritt erzielten die Frankfurter maximal ein Tor.
Eben deswegen wurde die Offensive für diesen Winter auch als Baustelle ausgemacht. Mit Sturmkante Saša Kalajdžić sowie dem offensiv denkenden Mittelfeldmann Donny van de Beek haben die SGE-Bosse schon zwei Antworten gefunden, in beiden Fällen entschied sich der Klub zunächst für eine Leihe.
Eine weitere Leihe könnte das Angriffsspiel nun noch weiter aufwerten. So meldete Sky am Sonntag, dass sich Hugo Ekitiké und die Frankfurter grundsätzlich über einen Wechsel einig seien. Auf die Gerüchte um den PSG-Stürmer reagierte mittlerweile Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Hessen.
"Es ist bekannt, dass wir uns schon im Sommer für den Spieler interessiert haben. Wir beobachten das Ganze genau", gab er bei "Sky90" unumwunden zu. Dabei gab Hellmann aber auch zu bedenken, dass es bei Eintracht Frankfurt "einen finanziellen Rahmen gibt, der eingehalten werden muss".
Dabei gehe es weniger um die Transfersumme als vielmehr ums Gehalt. "Das alles muss bei einem Spieler, der bei PSG unter Vertrag steht, natürlich abgewogen werden", erläuterte Hellmann.
Satte sieben Millionen Euro pro Jahr soll Ekitiké in Paris verdienen, eine solche Summe ist in Frankfurt nicht drin. Dem Sky-Bericht zufolge hat sich der Angreifer mit der SGE aber bereits auf ein Gehalt in Höhe von drei Millionen Euro verständigt. Diese Hürde scheint der Bundesligist also schon genommen zu haben.
"Es ist zu früh, um von einer Einigung zu sprechen", stellte Hellmann indes klar und betonte dabei, dass es nicht zwangsläufig auf Wunschspieler Ekitiké hinauslaufen müsse: "Wir verfolgen verschiedene Spuren. Wir haben drei, vier Spieler auf dem Zettel."
Soll es mit dem Franzosen doch klappen, dürften vor allem die Verhandlungen mit PSG entscheidend werden. Die Eintracht soll auch in diesem Fall eine Leihe anstreben, eine Kaufpflicht könnte den Franzosen aber finanzielle Gewissheit geben.
Obwohl Ekitiké in dieser Saison erst acht Minuten Einsatzzeit erhalten hat, soll PSG deutlich mehr als die von Frankfurt gebotenen 18 Millionen Euro fordern. So zeichnen sich noch zähe Verhandlungen ab – oder die SGE holt eben doch einen anderen Offensivspieler.