BVB-Trainer Edin Terzić setzt aktuell vermehrt auf erfahrene Kräfte.Bild: IMAGO / Eibner
Fußball
Noch während der Länderspielpause war die Stimmung rund um den BVB, gelinde gesagt, gedämpft. An den ersten drei Spieltagen fuhr Borussia Dortmund gerade einmal einen Sieg ein, verspielte zudem gegen Aufsteiger Heidenheim vor heimischer Kulisse eine 2:0-Pausenführung.
Zwei Spieltage später ist die schwarz-gelbe Welt zwar nicht gänzlich heil, Trainer Edin Terzić kann aber zumindest wieder entspannter arbeiten. In Freiburg fuhren die Dortmunder einen 4:2-Auswärtssieg ein, im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg legten sie mit einem 1:0 nach. In der Tabelle ging es nach oben, der Rückstand auf die Spitze beträgt nur noch zwei Punkte.
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Einen entscheidenden Anteil an den beiden jüngsten Erfolgen haben mit Mats Hummels und Marco Reus zwei Routiniers. In Freiburg war es der Innenverteidiger, der den BVB mit zwei Treffern auf die Siegerstraße brachte. Der eingewechselte Reus sorgte in der Schlussphase für die Entscheidung.
BVB: Lob für Marco Reus und Mats Hummels
Das würdigte Trainer Terzić wiederum mit einer Nominierung für die Startelf gegen Wolfsburg. Reus dankte es ihm erneut mit einem Treffer – dem siegbringenden 1:0. "Sie brauchen keine Binde am Arm, um präsent zu sein", lobte Gregor Kobel gegenüber dem "Kicker" die beiden Routiniers.
Er sei "superfroh, dass wir zwei so erfahrene Spieler in der Mannschaft haben" und gab "ihre Auszeichnungen, ihre Karrieren und ihre Persönlichkeiten" als Argumente für Autorität an.
Kann für den BVB noch immer Spiele entscheiden: Marco Reus.Bild: IMAGO / Eibner
Dass es in Dortmund aktuell vor allem die Altstars richten, ist indes kein Zufall. Denn nachdem der BVB in den letzten drei Jahren die Shootingstars Jude Bellingham, Erling Haaland und Jadon Sancho für viel Geld verkauft hat, hat sich kein anderer Youngster derart nachhaltig in den Vordergrund gespielt, wie es dem Trio zuvor gelungen war.
Das liegt auch an der jüngsten Transferpolitik der Borussen. So kam im vergangenen Sommer mit Felix Nmecha (22) nur ein Spieler, der jünger als 28 Jahre ist. Und der funktioniert aktuell genauso wenig wie der 21-jährige Karim Adeyemi, der in der vergangenen Rückrunde noch zu den Leistungsträgern zählte. Und Top-Talent Youssoufa Moukoko (18) ist nach der Verpflichtung von Niclas Füllkrug generell hintendran.
So alt war der BVB schon lange nicht mehr
Der mangelnde Einfluss der Youngster – oder positiv betrachtet eben die tolle Form der Routiniers – lässt sich auch an Zahlen gut ablesen. So hat der "Kicker" errechnet, dass Terzić an den ersten fünf Spieltagen im Schnitt auf eine 27,56 Jahre alte Elf gesetzt hat. Noch vor zwei Spielzeiten waren die Dortmunder Teams so früh in der Saison durchschnittlich zwei Jahre jünger.
Tatsächlich ist es sogar der höchste Altersschnitt seit über 15 Jahren. In der Saison 2007/08, also ein Jahr, bevor Jürgen Klopp den BVB übernahm, waren die Dortmunder durchschnittlich 27,88 Jahre alt.
Mats Hummels (r.) ist in der BVB-Abwehr aktuell wieder gesetzt.Bild: dpa / Tom Weller
Noch deutlicher wird die Lage beim Blick auf die Torschützen. Hatten die Borussen hier in der Vorsaison noch einen Schnitt von 24,72 Jahren, so liegt er jetzt bei 29,27. Und dabei warten die beiden Mittelstürmer Sébastien Haller (29) und Niclas Füllkrug (30) sogar noch auf ihre ersten Ligatreffer.
Letzten Endes geht es im Fußball aber natürlich weniger um die oben genannten Zahlen, als vielmehr um die Punktzahl. "Das Wichtigste ist Leistung", ordnet auch Füllkrug ein. Und die bringen die Routiniers aktuell eben auch.
"Scheiße", dachte Florian Kohfeldt, als Marvin Ducksch sich in der 94. Minute den Ball zum Freistoß hingelegt hatte. Seine Hereingabe verwertete Anthony Jung zum 1:0-Sieg für Werder Bremen über Darmstadt 98 im DFB-Pokal-Achtelfinale. Damit vermieste er Kohfeldt die Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte.