Sport
Fußball

FC Bayern: Tuchel stichelt nach Nagelsmann-Gerüchten gegen Ex-Klub

01.04.2023, Bayern, M
Thomas Tuchel trifft mit dem FC Bayern im DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstag auf den SC Freiburg. Bild: dpa / Sven Hoppe
Fußball

FC Bayern: Tuchel stichelt nach Nagelsmann-Gerüchten gegen Ex-Klub

03.04.2023, 15:1903.04.2023, 20:18
Mehr «Sport»

Für Thomas Tuchel war es auch eine gewisse Überraschung. Nur 209 Tage, nachdem Graham Potter das Amt vom 49-Jährigen bei Chelsea London übernommen hatte, ist er nun schon wieder seinen Job los. Wie der Verein am Montagabend mitteilte, trennen sich die Blues von ihrem Trainer, den sie erst für 17,4 Millionen Euro verpflichtet hatten.

Natürlich gibt es auch sofort zahlreiche Gerüchte, dass Julian Nagelsmann als einer der Top-Favoriten auf den Trainerposten gilt. Der ehemalige Bayern-Coach wäre so der Nach-Nachfolger von seinem Nachfolger, Thomas Tuchel.

"Ich habe es gestern spät aufs Handy bekommen. Es ist ein krasser Zeitpunkt, weil es so nahe an meinem Amtsantritt fällt und dort schon wieder eine Trainerstelle frei wird", bewertet er die Entlassung von Potter auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen den SC Freiburg am Montagmittag.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Anschließend blickt Tuchel nochmal mit einer gewissen Emotionalität auf seine Zeit in London zurück. Innerhalb weniger Monate gelang es ihm dort, eine strauchelnde Mannschaft zu stabilisieren und sie sogar zum Champions-League-Titel zu führen.

"Ich habe lange gebraucht, um mich davon zu distanzieren. Ich habe wahnsinnig gerne dort gearbeitet. Es sind Freundschaften fürs Leben entstanden", sagte der heutige Bayern-Coach.

Tuchel stichelt gegen Chelsea-Besitzer Todd Boehly

Dann kommt Tuchel auf den großen Umbruch beim FC Chelsea zu sprechen. Denn 100 Tage nachdem die neuen Besitzer um den US-Amerikaner Todd Boehly den Klub vom russischen Oligarchen Roman Abramowitsch übernommen hatten, stellten sie Tuchel frei.

"Unsere Vision für den Klub war es, einen Trainer zu finden, der wirklich mit uns zusammenarbeiten wollte", teilte der Besitzer Mitte September mit. Eine Entscheidung, die Tuchel verständnislos zurückließ. Auch in der Folgezeit wurden immer wieder Details veröffentlicht, die zu Tuchels-Entlassung geführt haben sollen.

Sport Bilder des Tages Chelsea v Borussia Dortmund, UEFA Champions League, Round Of 16, Stamford Bridge Stadium, London, UK, 7th March 2023 Todd Boehly Owner of Chelsea. - Chelsea v Borussia Dortmund, ...
Besitzer Todd Boehly warf beim FC Chelsea bereits zwei Trainer raus. Bild: imago images / Dan Weir

So sollen sich Boehly und Tuchel beide in Transferfragen uneinig gewesen sein, dabei soll der Investor dem Trainer auch ein Spielsystem mit zwölf statt elf Feldspielern vorgeschlagen haben. Aus dem Umfeld des Besitzers war hingegen zu hören, Tuchel habe unter anderem Neuzugang Denis Zakaria nicht erkannt.

"Der Klub hat sich massiv ver- und geändert, daher war es für mich leichter, Distanz zu kriegen", sagte er nun am Montag. Denn nicht nur er musste den Klub verlassen, der neue Besitzer trennte sich von zahlreichen Mitarbeitenden, die Ex-Boss Roman Abramowitsch geholt hatte.

So mussten unter anderem Direktorin Marina Granovskaia, Team-Manager Petr Cech und Scott McLachlan, Chef der Scouting-Abteilung und weitere Angestellte gehen. "Daher hat es nicht mehr die ganz großen Emotionen ausgelöst", sagte Tuchel mit Blick auf seinen Ex-Klub.

Als auf der Pressekonferenz eigentlich schon die nächste Frage gestellt werden sollte, schob Tuchel sogar nochmal nach: "Ich brauche keinen Rat mehr geben, weil der Verein ein anderer ist als ich ihn vorgefunden habe." Außerdem geht Tuchel davon aus, dass Nagelsmann ihn sowieso nicht fragen wird.

FC Bayern: Tuchel verdeutlicht Bedeutung des DFB-Pokals

Für Tuchel und den FC Bayern geht es nun darum, die kommenden beiden Spiele gegen den SC Freiburg zu gewinnen. Zunächst im Heimspiel am Dienstagabend, um im DFB-Pokal ins Halbfinale einzuziehen und anschließend am Samstag beim Auswärtsspiel in Freiburg, um weiterhin Tabellenführer in der Bundesliga zu bleiben.

"Es ist ein bisschen komisch, wenn man in der gleichen Woche zweimal gegen den gleichen Gegner spielt. Unsere Ausgangslage in der Bundesliga erlaubt uns nicht, da irgendwas zu managen", sagte Tuchel und kündigte an, keine Stars schonen zu wollen.

"Wer das Vertrauen bekommt, muss das mit Leistung zurückzahlen", machte er in Richtung seiner Top-Stars klar.

FC Bayern: Neuer lässt mit Ansage zu Joshua Kimmichs Zukunft aufhorchen

Der FC Bayern ist dieser Tage einfach nicht zu stoppen. Die Münchener fuhren am Dienstagabend den siebten Sieg in Folge ein und blieben beim 1:0-Erfolg über PSG zum siebten Mal in Serie ohne Gegentor. Dadurch sind sie nun auch in der Champions League so richtig im Rennen um die ersten acht Plätze, die für den direkten Einzug ins Achtelfinale berechtigen, angekommen.

Zur Story