Bayern-Keeper Manuel Neuer spricht zum Jahreswechsel über die Erfolge und Ziele des FC Bayern. Aus sportlicher Sicht war 2020 für die Münchner das perfekte Jahr. Insgesamt fünf Titel konnte der deutsche Rekordmeister einfahren. Die Erfolgssträhne gipfelte nun in der Wahl zur Mannschaft des Jahres.
Doch trotz des sportlichen Höheflugs hat Neuer die aktuelle Corona-Pandemie im Blick. "Unser größter Wunsch für das neue Jahr ist, da sind wohl alle Menschen vereint, dass diese Pandemie bald überwunden wird", schreibt der Fußball-Nationaltorhüter in einem Beitrag für die Januar-Ausgabe des Vereinsmagazins "51".
Die Ziele für die neue Saison haben die Bayern bereits für sich festgelegt und wollen auch die nächste "große" Trophäe nach München holen. "Der Gewinn der Klub-WM 2013 war ein tolles Erlebnis. Wir haben es uns nun wieder als Champions League-Sieger erarbeitet, mit diesem Titel Geschichte zu schreiben. Diese Chance wollen wir wahrnehmen", erklärt Neuer. Die Klub-WM findet vom 1. bis 11. Februar in Qatar statt.
Der 34-Jähre spricht auch über das Erfolgsrezept unter dem neuen Trainer Hansi Flick. "Ich persönlich habe so einen Zusammenhalt noch nie erlebt, und ich bin bereits eine ganze Weile im Fußball tätig", betont der FIFA-Welttorhüter 2020. Die Atmosphäre sei ohne die Zuschauer in den Stadien eine andere, darauf mussten sich die Spieler einstellen "Wir pushen uns gegenseitig mehr als früher, denn wir müssen diese Kräfte stärker von innen heraus freisetzen", analysiert Neuer.
Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge ordnet die Auswirkungen der Corona-Pandemie aus Sicht des Verein ein. "Der wirtschaftliche Schaden ist bei den größeren Klubs schwerwiegender, weil sie höhere laufende Kosten haben. Es gibt zum Beispiel noch keine Korrektur in der Gehaltsstruktur bei den Spitzenspielern. Wer ins oberste Regal greift, muss weiterhin in Kauf nehmen, viel auszugeben", erklärt Rummenigge im Interview mit "51".
Doch die Corona-Pandemie habe auch positive Nebenwirkungen auf das wirtschaftliche Verhalten der Vereine. Rummenigge betont: "Die Transferausgaben haben sich hingegen im Vergleich zu den Vorjahren halbiert. Absurde Summen wie noch vor zwei Jahren erleben wir derzeit nicht, und ich zweifle, ob die Beträge irgendwann mal wieder solche Dimensionen erreichen."
Auf sportlicher Ebene will er an die Erfolge aus 2020 anknüpfen: "Wir sind jetzt in allen Bereichen weltweit die Nummer eins, und diese Position wollen wir verteidigen und ausbauen", erklärt er gewohnt unbescheiden.
(lau)