Drei vor dem Krieg in der Ukraine geflohenen Fußballer haben von Borussia Dortmund die Möglichkeit bekommen, am Training der U23-Mannschaft des Bundesligisten teilzunehmen. Weil an Fußballspielen bei ihren Vereinen aktuell nicht zu denken ist und auch die ukrainische Liga ausgesetzt wurde, bekommen sie beim BVB die Möglichkeit, sich fit zu halten.
Einer von ihnen ist der 19-jährige Raymond Frimpong Owusu, der bis zuletzt für den ukrainischen Erstligisten Zorya Lugansk spielte. Der Stürmer floh einige Tage nach Kriegsbeginn aus der Ost-Ukraine nach Polen. Sein Berater ermöglichte den Kontakt zum BVB, sodass Owusu schließlich über Hamburg in Dortmund landete.
"Die Flucht liegt zwei Wochen zurück. Und jetzt trainiere ich hier bei Borussia Dortmund und habe nach dem Training ein Foto mit Erling Haaland gemacht. Das ist verrückt", zitiert "Sky Sports" den Ghanaer. Owusu lief in der Ukraine in 13 Spielen für seinen Verein auf. Dabei gelangen ihm vier Tore. Auch in der Euro Conference League setzte ihn Trainer Viktor Skrypnyk (früher Werder Bremen) einmal ein.
Neben Owusu fand auch der 20-jährige Innenverteidiger Alan Aussi den Weg aus dem Kriegsgebiet nach Dortmund. Der Innenverteidiger aus der zweiten Mannschaft von Dynamo Kiew war diese Saison an den ukrainischen Erstligisten NK Veres Rivne ausgeliehen. Nach Kriegsbeginn floh der gebürtige Donezker aus der West-Ukraine nach Deutschland.
Der BVB bestätigte, dass neben Owusu und Aussi derzeit noch ein weiterer Spieler aus der Ukraine am Training der U23 teilnimmt. Dieser wird vom Verein aber namentlich nicht genannt.
Voraussichtlich wird aber keiner der drei langfristig in Dortmund bleiben. Der BVB plant lediglich, sie beim Training zu unterstützen, sodass sie in Form bleiben. Verpflichtungen der geflüchteten Profis sind nicht geplant. Im Sommer sollen sie dann zu ihren bisherigen Klubs zurückkehren oder neue Vereine finden.
Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hatte der Fußball-Weltverband Fifa beschlossen, dass die Verträge mit ukrainischen Klubs bis zum Saisonende ausgesetzt sind und die Spieler als vertragslos gelten.
(nik)