Nach einer enttäuschenden Vorsaison ohne einen einzigen Titel will der FC Bayern in der neuen Spielzeit wieder voll angreifen. Vincent Kompany soll an der Seitenlinie für neuen Schwung sorgen, die Mannschaft zudem taktisch moderner ausrichten.
Ambitionen zur Verbesserung haben die FCB-Bosse in der Sommerpause auch auf dem Transfermarkt gezeigt. In Michael Olise und João Palhinha haben die Münchener über 100 Millionen Euro investiert. Der vom VfB Stuttgart gekommene Hiroki Itō war mit einer Ablösesumme von 23,5 Millionen Euro ebenfalls kein Schnäppchen.
Günstiger, zugleich aber dennoch ein kleines Transferausrufezeichen, war die Rückkehr des in der Vorsaison an Bayer Leverkusen verliehenen Josip Stanišić. Der Meister hätte den variablen Defensivspieler gerne langfristig unter Vertrag genommen. Selbiges gilt für Jonathan Tah, der zu den Bayern will. Bisher gibt es aber keine Einigung zwischen den Klubs.
Auf der Zugangsseite hat sich also schon so einiges getan, umso ruhiger ist es bei den Abgängen. Der nach Leihe fest an die PSV Eindhoven verkaufte Malik Tillman oder der nach Stuttgart verliehene Frans Krätzig haben zuletzt ohnehin keine Rolle im FCB-Kader gespielt.
Das lässt sich durchaus auch über Bryan Zaragoza sagen. Der Flügelspieler war im Februar aus Granada gekommen, um die Kaderbreite in der Offensive zu erhöhen. Zum Einsatz aber kam er nur selten, genau genommen waren es lediglich 171 Minuten.
Viel mehr Spielzeit dürfte in den kommenden Wochen in München auch nicht drin sein. "Wenn wir die Außenbahnen sehen, kann es sein, dass Bryan es etwas schwerer haben könnte, viel Spielzeit bei uns zu bekommen", erklärte Max Eberl beim Abschlussgespräch des Trainingslagers in Südkorea.
Er verwies dabei auf Neuzugang Olise, der den Konkurrenzkampf zusätzlich anheizt. Dieser Situation scheint sich auch Zaragoza bewusst zu sein. "Er kam auf uns zu", berichtete Eberl und zitierte dabei den Spanier: "Ich möchte mich weiterentwickeln, ich möchte ein Bayern-Spieler werden, aber das wird hier schwierig, wenn ich gar nicht im Kader bin."
Dieses selbstreflektierte Auftreten habe den FCB-Bossen gefallen. Mit den Worten "Wir versuchen daher, die richtige Leihe für ihn zu finden" verkündete Eberl, dass Zaragoza nach nur einem halben Jahr in München schon wieder vor dem Abschied steht – wenngleich zunächst nur temporär.
Über ein mögliches Ziel sprach der Sportvorstand dabei nicht. Was nicht heißen soll, dass es keine Optionen gibt. Nach Informationen von Sky gibt es diese sehr wohl, Zaragoza ist demnach in Spanien gefragt.
So sei der Champions-League-Teilnehmer FC Girona ebenso am Flügelspieler interessiert wie der FC Valencia. Wichtig sei bei einem Transfer aus Sicht der Bayern aber, dass die Tür offen bleibt: Zaragoza soll ohne Kaufoption verliehen werden.