Nach der Bundesliga ist vor der Champions League. Das gilt ab dieser Woche für vier deutsche Vereine mindestens sechsmal, denn am Dienstag beginnt die Gruppenphase des größten europäischen Klubwettbewerbs.
Den Anfang macht RB Leipzig am frühen Dienstagabend in Bern, abends spielt Borussia Dortmund dann in Paris. Am Tag darauf feiert Union Berlin das CL-Debüt bei Real Madrid. Den Abschluss macht der FC Bayern, der am Mittwochabend Manchester United zum Duell der Top-Klubs empfängt.
Beide Vereine haben sich in der Vergangenheit schon einige denkwürdige Duelle geliefert. Da wäre etwa das Champions-League-Finale von 1999, als die Engländer in der Nachspielzeit einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Sieg drehten. Oder das Viertelfinale von 2010, als Arjen Robben die Münchener mit einem sehenswerten Volleyschuss ins Halbfinale ballerte.
Am Mittwochabend dürfte es nicht ganz so emotional werden, am 1. Spieltag der Gruppenphase geht es schließlich nur um drei Punkte, nicht um ein eventuelles Weiterkommen oder gar einen Titel. Und das ist aus Sicht des gastgebenden Bundesligisten auch gut so, denn er muss gegen die Briten auf Trainer Thomas Tuchel verzichten.
Der Grund dafür findet sich ausgerechnet beim letzten Gastspiel eines Manchester-Klubs in München. Als die Bayern letzte Saison im Viertelfinale gegen den späteren Champions-League-Sieger Manchester City ausgeschieden sind, wütete Tuchel an der Seitenlinie wiederholt. Kurz vor dem Ende des Rückspiels zeigte ihm Schiedsrichter Clément Turpin daher die Gelb-Rote Karte.
Diese hat eine Sperre für eine Partie zur Folge, eben jene steht nun zum Auftakt der neuen Königsklassen-Spielzeit an. Der 50-Jährige darf den kompletten Spieltag über nicht in die Kabine. Stattdessen wird er die Partie laut "Kicker" höchstwahrscheinlich gemeinsam mit Assistent Arno Michels von der Tribüne der Allianz Arena aus verfolgen.
An der Seitenlinie vertreten den Übungsleiter indes zwei andere Assistenten. Dem Bericht zufolge werde Zsolt Löw vor allem für die taktischen Maßnahmen während der Partie sowie für die Wechsel zuständig sein. Anthony Barry dürfte hingegen eher als Einheizer gefragt sein. Der 37-Jährige wirkte schon in den letzten Partien sehr aktiv an der Seitenlinie, organisierte von draußen gerade bei Standardsituationen die Zuteilung.
Dem Bericht zufolge gibt es indes beim Personal auf dem Rasen noch ein paar Fragezeichen. So sei noch unklar, wie lange Joshua Kimmich und Jamal Musiala spielen können. Beide waren während der Länderspielpause angeschlagen. In Anbetracht des straffen Programms in den nächsten Wochen sei es denkbar, dass Tuchel und seine Assistenten rotieren.
Ob Kingsley Coman dann eine Option ist, wird sich noch zeigen. Beim 2:2-Unentschieden gegen Bayer Leverkusen fehlte der Franzose mit muskulären Problemen, am Sonntag trainierte er nur individuell.