Ende März 2023 hat Thomas Tuchel den FC Bayern übernommen, um den Verein zurück in die Erfolgsspur zu führen. Kurzfristig gelang dies dank des Gewinns der Deutschen Meisterschaft zumindest teilweise. Mittelfristig aber scheint die ganz große Wende unter dem Trainer auszubleiben.
Nach dem frühen Aus im DFB-Pokal sowie der 0:1-Pleite im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales scheint dem FCB nun sogar die erneute Verteidigung der Meisterschaft endgültig aus den Händen zu gleiten. Satte acht Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen bereits.
Die 2:3-Niederlage beim VfL Bochum war dabei ein weiterer Tiefpunkt, die ohnehin schon laute Kritik an Tuchel hat seither weiter an Lautstärke gewonnen. In einem Versuch, den Spekulationen ein schnelles Ende zu bereiten, hatte Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen dem Trainer am Sonntagabend direkt den Rücken gestärkt.
"Selbstverständlich", entgegnete er kurz und knapp auf die Frage, ob Tuchel auch am Samstag gegen RB Leipzig auf der Bank sitzen werde. Etwas ausführlicher legte er nach:
Das Thema war damit natürlich nicht beendet. Auch zum Wochenbeginn laufen in München die Diskussionen um Tuchel. Ausgetragen werden diese aber nicht nur medial oder unter Fans, sondern auch am Trainingsgelände des FC Bayern.
Am Dienstagvormittag versuchte ein Anhänger sogar, CEO Dreesen erneut in die Thematik einzubeziehen. Wie die "Bild" in einem Video zeigt, ging ein Fan auf den Klubboss zu, als dieser in die Tiefgarage an der Säbener Straße fahren wollte. "Fliegt Tuchel oder fliegt er nicht?", fragte er ganz direkt.
Dreesen schmunzelte zunächst nur, das war für den Fan aber nicht zufriedenstellend. "Ohne Witz, komm", legte er nach. Als der CEO schließlich in die Garage fuhr, antwortete er doch noch – und zwar vielsagend: "Schauen wir mal."
Ob dahinter mehr als ein humoristischer Umgang mit der täglichen Konfrontation der Tuchel-Gerüchte steckt, ist offen. Im Hintergrund jedenfalls sollen schon zahlreiche Trainer diskutiert werden, die auf den 50-Jährigen folgen könnten.
Große Namen wie Zinédine Zidane oder Antonio Conte sollen mögliche Kandidaten sein, aber auch um Hansi Flick oder Ole Gunnar Solskjær gibt es Gerüchte. Vorerst hat es Tuchel allerdings weiterhin selbst in der Hand, wenngleich die Aufgabe am Samstag in Leipzig nicht leichter wird als zuletzt in Bochum oder Rom.