Im zurückliegenden Sommer hat der FC Bayern vor allem mit der Verpflichtung von Harry Kane ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Stürmer kam für 95 Millionen Euro von Tottenham Hotspur. Auch Min-jae Kim war keineswegs günstig, für den Verteidiger zahlten die Münchener 50 Millionen Euro.
Ein dritter Profi, der für eine gewaltige Summe an die Isar hätte wechseln soll, ist João Palhinha. Der Portugiese weilte bereits an der Säbener Straße, hätte dem Vernehmen nach 65 Millionen Euro kosten sollen. Der Deal scheiterte nur deshalb, weil der FC Fulham keinen Ersatz für den Sechser fand.
Trotzdem zeigen diese drei (Beinahe-)Transfers: Der FC Bayern ist bereit, das große Geld in die Hand zu nehmen, um namhafte Spieler zu verpflichten. "Die ganz große Transferoffensive wird es mit Sicherheit nicht geben", kündigte Uli Hoeneß gegenüber "sport.de" zwar unlängst mit Blick auf den Winter an. Für den Sommer 2024 dürfte dies aber nicht mehr gelten.
Nach dem Geschmack von Thomas Tuchel sollte spätestens dann ein waschechter Sechser her, der die Mannschaft aus dem Mittelfeldzentrum heraus stabilisiert. Auch ein flexibel einsetzbarer Verteidiger dürfte weit oben auf dem Einkaufszettel der FCB-Bosse stehen.
Trotz des Fokus auf die defensiven Aspekte werden die Verantwortlichen auch die Augen nach möglichen Verstärkungen für die Offensive Ausschau halten. Und das nicht nur wegen der Ungewissheit bei Leroy Sané, dessen Vertrag nach jetzigem Stand im Sommer 2025 endet.
Zumindest bei einem Offensivspieler ist das Interesse der Bayern nun sogar verbrieft. Willy Sagnol, von 2000 bis 2009 selbst für den deutschen Rekordmeister aktiv, trainiert mittlerweile die georgische Nationalmannschaft. Dabei setzt er vor allem auf die Dienste von Khvicha Kvaratskhelia. Der Dribbelkünstler ist der Superstar des Teams.
"Kvara spielt zwar schon für einen Topklub wie Napoli, doch es sind auch Giganten des Weltfußballs wie Real Madrid, der FC Bayern und der FC Barcelona an ihm interessiert", verriet Sagnol nun gegenüber der italienischen Zeitung "Il Mattino".
In Italien führte Kvaratskhelia seine Mannschaft in der Vorsaison zur ersten Meisterschaft seit 33 Jahren, sammelte wettbewerbsübergreifend 31 Torbeteiligungen in 42 Partien. Vor allem aber mit seinen Dribblings sorgte der Linksaußen für Furore – und spielte sich damit auf die Notizblöcke sämtlicher Scouts.
Im vergangenen Sommer blieb der Flügelflitzer dennoch in Neapel. Wie lange er noch für die Partenopei aufläuft, stellt Sagnol trotz eines Vertrags bis 2027 aber infrage: "Jeder träumt davon, für eines dieser Spitzenteams zu spielen. Alle Fußballer hoffen, ein solch wichtiges Trikot tragen und darin große Titel gewinnen zu können."
Bei den Bayern wäre dies möglich. Sollten die Münchener bei Kvaratskhelia Ernst machen, müssten sie aber wohl ähnlich tief in die Tasche greifen wie bei Kane. Auf "transfermarkt.de" hat der Georgier einen Marktwert von 85 Millionen Euro. Napoli-Boss Aurelio De Laurentiis gilt zudem als unbequemer Verhandlungspartner. Ähnlich wie Tottenham-Präsident Daniel Levy. Mit dem wurden sich die Bayern am Ende aber bekanntermaßen einig.