Es war ein unscheinbarer Zweikampf, der sich im Heimspiel von Eintracht Frankfurt gegen Schalke (3:0) am Samstag abspielte. Trotz Verletzung wirkte die Szene nicht weiter dramatisch. Wie sich nun herausstellt, zieht sie aber langfristige Folgen nach sich.
Konkret geht es um die 65. Minute der Partie: Éric Dina Ebimbe legte den Ball eine Spur zu optimistisch an Schalkes Jere Uronen vorbei und zog zum Sprint an. Im folgenden Gerangel fiel der Schalker unglücklich auf seinen Kontrahenten, sein Fuß knickte weg. In der 70. Minute wurde er infolgedessen ausgewechselt.
Zunächst überwog die Freude bei den Frankfurtern über den 3:0-Sieg. Nun stellt sich heraus: Éric Ebimbe hat sich bei dem Sturz verletzt. Immerhin so unglücklich, dass er am Montag operiert werden muss. Mit drastischen Konsequenzen: Trainer Oliver Glasner und die Eintracht-Spieler werden wohl längere Zeit auf den Franzosen verzichten müssen, wie der Verein mitteilte.
Der von Paris St. Germain ausgeliehene Fußball-Profi wird an der Syndesmose am Sprunggelenk operiert. Die Eintracht benennt die Ausfallzeit mit acht bis zehn Wochen. Voraussichtlich. Heißt konkret: Frühestens im März darf Glasner wieder mit dem 22-Jährigen rechnen.
Ebimbe selbst meldet sich auf Instagram zu Wort und zeigt sich dort geknickt wegen der erzwungenen Pause: "Wir beginnen das Jahr 2023 auf die beste Art und Weise. Ich bin enttäuscht, dass ich wegen einer Verletzung ausfallen muss, aber ich danke euch für eure Unterstützung und eure Nachrichten."
Der Ausfall ist durchaus ärgerlich für die Eintracht. Im Herbst hatte Ebimbe sich auf der rechten Außenbahn etabliert und das Offensivspiel der Hessen spürbar belebt. Ursprünglich war er für das zentrale Mittelfeld verpflichtet worden. Nach personeller Not musste er an der Flanke überzeugen, hat sich dort auf bemerkenswerte Art und Weise entwickelt. Trotz defensiver Schwächen brachte er Trainer Glasner mehrfach ins Schwärmen.
Nun muss ihn jemand ersetzen. Dafür plant die Eintracht offenbar nicht, einen Ersatz zu verpflichten. Markus Krösche erklärte am Sonntag dem "Kicker", dass der Vorstand stattdessen auf die vorhandenen Spieler vertraue. Denn: Auswahl gibt es genug, zumindest quantitativ.
Infrage für den rechten Außen-Posten kommen etwa Timothy Chandler, Ansgar Knauff oder Debütant Aurelio Buta. Links kann Trainer Oliver Glasner auf Luca Pellegrini oder Christopher Lenz zurückgreifen. Faride Alidou ist zwar noch weit entfernt von der ersten Startelf, aber auf beiden Seiten einsetzbar.
Wen Glasner als Außenverteidiger einsetzt, wird sich am Mittwoch gegen Freiburg zeigen: Wahrscheinlich ist, dass er Knauff nach rechts zieht und Lenz links beginnt. Zumal die linke Seite gegen Schalke am Samstag spürbar schwächelte. Dort hatten Knauff und Evan N’Dicka massive Probleme gegen Schalkes umtriebigen Soichiro Kozuki. In Situationen wie diesen könnte Lenz mehr Stabilität ins Spiel bringen.
Die Zeit ohne Éric Dina Ebimbe ist also zumindest personell abgesichert. Problematisch wird es, falls die Verletzungsanfälligkeit von Lenz, Pellegrini und Buta wieder zutage tritt. Der Verein wünscht dem Franzosen auf Instagram jedenfalls, dass er schnell wieder gesund wird.
An diesem Mittwoch müssen die Frankfurter erstmal beim SC Freiburg antreten, ehe am nächsten Wochenende das Duell beim Tabellenführer in München auf sie wartet.