Gerade einmal ein Sieg aus den ersten zehn Spielen, nur acht geschossene Tore, schon 22 Gegentore. Der 1. FC Köln ist Letzter der 1. Bundesliga und könnte einen wie Jonas Hector aktuell bestens gebrauchen. Der langjährige Kapitän aber hat seine Karriere als aktiver Profi im Sommer beendet.
Als sich Christoph Daum kürzlich ein Comeback gewünscht hat, sprach der Kulttrainer vielen Anhängern und Anhängerinnen aus der Seele. Der 33-jährige Ex-Profi aber reagierte im Podcast "Schlag und fertig", den er mit ZDF-Moderator Fabian Köster produziert, mit einer klaren Absage.
"Christoph Daum hat mir da schon ein schlechtes Gewissen gemacht", gestand Hector. Seine Lebensplanung sehe nun aber andere Aufgaben vor: "Ich bin jetzt Podcaster und habe zwei andere Mannschaften zu bespielen." So kickt er mittlerweile in der Bunten Liga Köln sowie bei den Alten Herren seines Heimatvereins SV Auersmacher.
"Eine Dreifachbelastung wäre zu viel. Ich kann die anderen beiden ja nicht außen vor lassen", scherzte der 43-malige deutsche Nationalspieler. Und doch tauchte Hector laut "Bild" vor dem wichtigen Kölner Auswärtsspiel in Bochum am Geißbockheim auf.
Dort sei er auf dem Weg in Richtung Kabine gewesen, wohin die Profis nach dem absolvierten Training gerade verschwunden waren. Neue Hoffnungen auf eine Rückkehr dürfen die Köln-Fans deswegen aber nicht schöpfen, denn der frühere Kapitän sei in einer neuen Rolle vor Ort gewesen.
So erschien der 33-Jährige als Medien-Mann, ausgestattet mit einer Kamera, einem Mikrofon und einer großen Tasche. Dem Bericht zufolge steht Hector vor dem Einstieg als Geschäftsführer bei der Produktionsfirma Flutlichtfilm.
Diese ist gerade in Köln bekannt, war über Jahre für die Produktionen von "FC-TV" sowie der erfolgreichen Doku-Reihe "24/7 FC" zuständig. Die Firma produziert zudem auch den Podcast von Hector und Köster, an gemeinsamen Berührungspunkten mangelt es also nicht.
Gartenarbeit sei ihm auf Dauer zu langweilig, hatte der Ex-Profi zum Start des Podcasts erklärt: "Ich will einfach mal was Neues ausprobieren. Und wenn es gar nicht klappt, hey, dann mache ich vielleicht eine Dönerbude auf. Oder eine Eisdiele."
Es scheint aber zu funktionieren, Hector zudem seine Freude an der neuen Aufgabe gefunden zu haben. Und so geht er eben nicht den Weg von Lukas Podolski, der in Köln Döner verkauft, sondern vertieft stattdessen die Arbeit im Medienbereich.
Auf den ersten Blick wirkt das nicht unbedingt wie ein Match, als Profi wirkte der 33-Jährige eher interviewscheu. "Ich war eher auf der Flucht vor Mikrofonen", gestand er im Podcast. Das hat nun aber eben auch seine Vorteile: "Ich habe so wenig erzählt, dass uns der Stoff nicht ausgehen wird." Schon gar nicht, wenn er als Medienschaffender künftig weitere spannende Einblicke hinter den Kulissen sammelt.