Nationalspieler Leroy Sané (Mitte) steht wegen seiner derzeit schwachen Leistungen in der Kritik. Bild: SVEN SIMON / Oryk HAIST/SVEN SIMON
Fußball
Drei Spiele in der Uefa Nations League hat die deutsche Nationalmannschaft seit Anfang Juni bestritten. Gegen Italien, England und Ungarn sprang nie mehr als ein 1:1 heraus. Einer der Talentiertesten im deutschen Kader blieb dabei besonders blass. Böse Zungen behaupten, Flügelspieler Leroy Sané machte eigentlich nur bei der Ankunft im Trainingslager in Herzogenaurach von sich reden, als er mit einem 631 PS starken Mercedes vorfuhr.
Gegen Italien und England zeigte Sané kaum etwas von seinem Können. Im Ungarn-Spiel saß er 90 Minuten lang auf der Bank. Nach der Partie zählte Oliver Bierhoff Sané dann öffentlich an. "Wir helfen ihm, aber er muss sich natürlich auch selber helfen. Am Ende musst du dich als Spieler da rauskämpfen", so der Geschäftsführer der Nationalmannschaft.
Sané: Größter Marktwert-Verlierer der Bundesliga
Bierhoff meint damit Sanés Formtief, das seit Monaten anhält. In der Rückrunde der Bundesliga wusste der Bayern-Profi kaum zu überzeugen, weshalb Trainer Julian Nagelsmann ihn im Saison-Endspurt auch nur noch als Einwechselspieler einsetzte. Dessen Absturz lässt sich in Zahlen bemessen: Beim jüngsten Marktwertupdate von transfermarkt.de war Sané zusammen mit Dortmunds Raphael Guerreiro der größte Verlierer der Liga.
Auch für Deutschland spielt der 26-Jährige derzeit schlecht. Viele Fans kritisieren seine oft lustlos wirkende Körpersprache. Für Bierhoff ist die aber nicht das Problem. "Man darf seine Körpersprache nicht überinterpretieren, das ist so seine Art und Weise. Aber wichtig ist, dass weiß er, dass er trotz dieser Körpersprache Leistung bringen muss."
Bierhoff: Am Trainer liegt es nicht
Laut Bierhoff hat Sané beim DFB optimale Bedingungen, um an sein gewohntes Leistungsniveau zu kommen. "Hansi ist sehr kommunikativ, ist sehr aufbauend, versucht immer wieder, die Spieler für sich zu gewinnen", so der Geschäftsführer über Nationalmannschaftstrainer Hansi Flick. Seiner Ansicht nach liegt der Ball jetzt bei Sané. "Irgendwann muss man sagen, das ist es jetzt – und dann muss ein Spieler was draus machen."
(nik)
Rund um den FC Bayern ist Jamal Musiala in dieser Saison das Gesprächsthema Nummer eins.