Sieben Scorerpunkte in den ersten zehn Pflichtspielen, zwischenzeitliche Tabellenführung in der Bundesliga und zeitweise 13 Pflichtspiele am Stück ungeschlagen. Noch zu Saisonbeginn sah die Welt beim FC Bayern und Mathys Tel rosig aus.
Mittlerweile sieht die Lage etwas dramatischer aus. Die vergangenen drei Pflichtspiele gingen verloren, der Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen beträgt acht Punkte und Shootingstar Tel spielt unter Trainer Thomas Tuchel kaum eine Rolle.
Das sorgte nun dafür, dass sich die Wege der Münchner und Tuchel am Saisonende trennen. Die Bayern-Bosse planen eine "sportliche Neuausrichtung" mit einem neuen Trainer.
Und der Tuchel-Abgang hat schon jetzt Auswirkungen auf die Transferpläne der Münchner rund um Mathys Tel im kommenden Sommer.
Denn nachdem Mathys Tel in den vergangenen Wochen kaum zum Einsatz gekommen war, gab es erste Spekulationen, dass er den Verein im Sommer verlassen könnte. Besonders Klubs aus der Premier League sollen großes Interesse am 18-jährigen Angreifer gezeigt haben. Schon im Sommer soll es Optionen gegeben haben, den Klub auf Leihbasis zu verlassen. Doch der Franzose will sich in München durchbeißen.
Passend dazu sagte Tels Berater am Mittwoch in der "Sport Bild" dazu: "Manchmal muss man einfach das Gefühl haben, dass man auf dem gleichen Weg ist. Wir werden es sehr bald sehen, aber ich bin zuversichtlich. Aber wenn nicht, müssen wir alle Optionen in Betracht ziehen, denn Mathys weiß, dass er wertvoll ist und ein Topspieler sein wird."
Noch zu Saisonbeginn war er sowas wie der Super-Joker von Thomas Tuchel. Wenn Tel eingewechselt wurde, traf er entweder selbst oder bereitete einen Treffer vor. Da er sich auch auf seinen Social-Media-Plattformen voll mit dem Klub identifiziert, wurde er schnell zum Publikumsliebling.
Doch seine Einsatzzeiten wurden zum Ende des vergangenen Jahres und in der aktuellen Krise des deutschen Rekordmeisters immer weniger. Meistens reichte es nur zu Kurzeinsätzen über 15 Minuten.
Vor rund einer Woche monierte Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Hinspiel gegen Lazio Rom (0:1), dass Tel auch im Training sein Momentum verloren habe.
"Er ist nicht mehr so aggressiv in der Box, wenn er reinkommt. Er hat nicht mehr den absoluten Willen und Drang Richtung Tor. Das hängt wahrscheinlich auch mit Selbstvertrauen zusammen. Er verlangt vielleicht auch zu viel von sich", sagte Tuchel. Gleichzeitig betonte er, Tel weiterhin vertrauen zu wollen.
Nach seiner Einwechslung am vergangenen Sonntag gegen Bochum zeigte er genau die von Tuchel angesprochenen Attribute und bereite den Treffer von Harry Kane vor. Ob er sich mit seinem engagierten Auftritt einen Platz in der Startelf im Topspiel gegen RB Leipzig am Samstagabend verdient hat, ist noch offen.
Klar ist hingegen, dass Tel die Münchner im Sommer nicht verlassen will: weil Thomas Tuchel den Klub verlässt. Wie Transferexperte Fabrizio Romano auf X erklärte, soll der neue Bayern-Trainer in die Planungen mit dem Jungstar involviert werden.
"Tel will bei Bayern bleiben, er liebt den Klub, aber braucht mehr garantierte Einsatzzeiten", erklärt Romano. Hätten die Münchner-Bosse über die aktuelle Saison an Tuchel festgehalten, wäre ein Abgang von Tel laut Romano "sehr wahrscheinlich gewesen".