Jubel beim FC Bayern: Am 30. Spieltag hat sich der Rekordmeister die Tabellenführung in der Bundesliga zurückgeholt. Da war auch die Stimmung bei Kapitän Thomas Müller top. Der 33-Jährige stellte klar, dass er davon überzeugt ist, dass Bayern auch dieses Jahr wieder deutscher Meister wird – das wäre dann das elfte Mal in Folge.
Er machte nach dem 2:0 (0:0) gegen Hertha BSC in den Katakomben der Allianz-Arena eine Ansage an die wartenden Journalist:innen: "Da sind wir wieder! Wir holen uns das Ding. Das könnt ihr schreiben."
Ein Sieg, trotz Müller auf der Bank statt in der Startformation.
Die Verwunderung war groß: Trainer Thomas Tuchel hatte sich vor dem Spiel schon wieder gegen Müller in der Startelf entschieden. Erst in der 61. Minute kam der Routinier aufs Feld. Stattdessen erhielt Jamal Musiala den Vorzug. Nach dem Spiel sprach Tuchel über seine Wahl.
Der Nagelsmann-Nachfolger betonte bei einer Pressekonferenz nach dem Sieg, wie schwierig eine Entscheidung wie diese sei. Er hatte jedoch einen guten Grund, wie er erklärte. Denn: Offenbar hat Müller derzeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Der 33-Jährige sei zwar "super-wichtig", aber er "schleppt ein bisschen Rückenprobleme mit sich rum. Er wird auch morgen nicht trainieren, er braucht ein paar Tage Ruhe", sagte Tuchel nach dem Sieg vor Journalist:innen. Zuvor war noch nicht über eine Verletzung Müllers berichtet worden.
Ein weiterer Grund für die überraschende Entscheidung sei gewesen, dass Musiala und Müller sich ohnehin ähneln würden. Tuchel habe gedacht, "dass wir mit Jamal als Zehner ein bisschen mehr Läufe drin haben."
Allerdings seien das nicht die einzigen Gründe für Müllers Bankplatz gewesen. Offenbar stecken durchaus auch taktische Gründe dahinter. Demnach fungiert der Routinier als eine Art Notfallplan. Dazu erklärte der Nagelsmann-Nachfolger:
So kam es beim Spiel gegen Hertha dann auch. Zunächst hat sich der Rekordmeister alles andere als leicht getan. Und das gegen die abstiegsbedrohten Berliner. Aber: Nur acht Minuten, nachdem Müller für Musiala aufs Feld gekommen war, fiel ein Tor.
Zwar war Müller nicht direkt daran beteiligt. Genauso wie beim 2:0. Die Wende gelang aber erst mit dem Kapitän am Platz. So sah es auch der Coach:
Für den Kapitän findet Tuchel nur lobende Worte. Er sei "top-top-top-professionell" und "überhaupt nicht schwierig zu handeln". So hätten die Bayern von der Bank noch Luft nach oben.
Dennoch: Fans rechnen fest damit, dass Müller beim kommenden Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen (Samstag, 18:30 Uhr) wieder in der Startelf steht. Zumindest, falls es seinem Rücken wieder gut geht. Entscheidet Tuchel sich dagegen, dürfte er damit das nächste große Diskussions-Thema lostreten.