Nach dem Vorbild von Dortmunds "Gelber Wand" ragt nun die Tribüne im "Tottenham Hotspur Stadium" empor. Bild: www.imago-images.de
Fußball
Das sehnliche Warten auf das neue Stadion hat für die Tottenham-Fans bald ein Ende. Nach monatelangen Verzögerungen und mehrfacher Verschiebung des Eröffnungstermins steht nun endgültig ein Datum fest: Am 3. April soll das "Tottenham Hotspur Stadium" mit dem Premier-League-Spiel gegen Crystal Palace eröffnet werden.
Das nun festgelegte Datum löst Erleichterung bei den Tottenham-Fans aus. Denn seit dem Beginn der Bauarbeiten 2015 mussten die Fans auf das 20 Kilometer entfernte Wembley-Stadion ausweichen und befürchteten bereits, noch bis Januar 2019 dort bleiben zu müssen.
So sieht das fertige Stadion von außen aus. Bild: www.imago-images.de
Vorab schon miese Presse für das neue Stadion
Der Bau des "Tottenham Hotspur Stadium" verlief alles andere als rosig. Im August gab der Verein als Grund für die heftigen Verzögerungen "Probleme mit dem Sicherheitssystem" an. Der Ursprung dieser Probleme habe an fehlender Kommunikation gelegen, wie ein Insider dem Portal "Construction News" berichtete.
Denn anstatt einen Generalunternehmer für den Stadionbau zu beauftragen, vergab der Verein Aufträge an einzelne Firmen. Die Konsequenz: Die Firmen arbeiteten monatelang aneinander vorbei, so der Insider: "Es gibt einfach keine Kommunikation. Alle eilen zu ihren Jobs. Egal, ob und was die anderen tun."
Die ewige Baustelle: 2017, fast zwei Jahre nach Baubeginn, sah das Stadion immer noch so aus. Bild: imago sportfotodienst
Doch damit nicht genug: Weiterhin wurde von starkem Rauschmittelkonsum auf der Baustelle berichtet. Schon am frühen Morgen sollen viele Bauarbeiter Bier getrunken und Koks geschnupft haben. Dies soll soweit gegangen sein, dass die Firma "Mace", welche die undankbare Rolle des Baustellen-Aufsehers einnahm, Drogenkontrollen für die Bauarbeiter einführte.
Das wohl modernste Stadion Europas
Doch das Chaos scheint sich nun dem Ende zuzuneigen – Beim vorletzten Test vor der Eröffnung machte das Stadion seinem Titel als "modernstes Stadion Europas" bereits alle Ehre.
Der 17-jährige J'Neil Bennett geht als erster Torschütze im neuen Stadion in die Vereinsgeschichte ein. Die U18 Mannschaft von Tottenham gewann 3:1 gegen Southampton. Bild: www.imago-images.de
Vor ungefähr 30.000 Zuschauern, etwa die Hälfte der Fans, die eigentlich in das Stadion passen, spielte Tottenhams U18-Mannschaft gegen Southampton. Erst bei der Eröffnung am 3. April, kann das Stadion mit 60.000 Zuschauern voll ausgelastet werden.
Ein besonderer Blickfang war – neben der gigantischen Haupttribüne, die Dortmunds legendärer "Gelben Wand" ähneln soll – das Bier. Denn das wird in dem 1,17 Milliarden Euro teuren Stadion mit einer ungewöhnlichen Methode ausgeschenkt.
Was auf den ersten Blick aussieht wie Zauberei, ist eine effiziente und zeitsparende Methode Bier zu zapfen: Durch das Füllen über den Unterboden entsteht weniger Schaum – das beschleunigt den Zapf-Vorgang.
Doch die Abzapfung ist nicht das einzig besondere an Tottenhams Stadion-Bier: Der Verein ließ bereits verlauten, dass das Bier aus einer stadioneigenen Brauerei stammt und mit knapp 87 Metern, über die längste Bar Englands serviert wird.
Ein Football-Platz unter dem Fußball-Platz
Ein weiteres Highlight des neuen "Tottenham Hotspur Stadium", ist der doppelte Boden. Denn unter dem Rasen der Fußballer liegt eine Kunstrasenfläche für NFL-Football-Mannschaften, mit denen sich die Spurs das Stadion teilen werden.
Und auch Hunde kommen in Londons neustem Stadion nicht zu kurz: Für die Tiere soll es ein eigenes Hundeklo geben.
Ein Stadion-Happy-End mit viel Schnickschnack steht den Fans also nach dem langen Warten bevor. Es bleibt allerdings nur zu hoffen, dass bei all dem "Zauber-Bier" und "Hunde-Luxus", der Fußball nicht zu kurz kommt und die Ticketpreise für alle Tottenham-Fans halbwegs erschwinglich bleiben.
(kre)
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quelle: imago sportfotodienst / pressefoto ulmer/markus ulmer
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