Rein sportlich ist das Jahr 2023 für den FC Schalke 04 einigermaßen versöhnlich zu Ende gegangen. Die Gelsenkirchener holten gegen Greuther Fürth zum Abschluss ein 2:2-Unentschieden, sind damit seit drei Partien ungeschlagen. Der Trainerwechsel hat Wirkung gezeigt, Karel Geraets holte in acht Ligaspielen vier Siege.
Im Winter sind dennoch reichlich Veränderungen zu erwarten. So soll der Kader übereinstimmenden Medienberichten zufolge ausgedünnt werden, Spieler wie Sebastian Polter, Ibrahima Cissé, Soichiro Kozuki oder Niklas Tauer dürfen den Verein wieder verlassen. Die Abgänge scheinen notwendig, damit das Team an anderen Stellen verstärkt werden kann.
So berichtete die "Bild" im Dezember, dass im Winter ein beweglicher Stürmer gesucht werde, der um Knipser Simon Terodde herum spielen könnte. Zudem suche Schalke auch einen Mann für die rechte Außenbahn.
Veränderungen soll es aber nicht nur beim spielenden Personal, sondern auch in der Führungsetage geben. Tatsächlich wurden einzelne Wechsel bereits vollzogen. Am Neujahrstag verkündeten die Königsblauen die einvernehmliche Trennung von Sportvorstand Peter Knäbel.
Der Vertrag des 57-Jährigen wäre im Sommer ausgelaufen, er hatte schon frühzeitig kommuniziert, diesen nicht verlängern zu wollen, um zu seiner Familie in die Schweiz zu ziehen. Die ohnehin schon feststehende Trennung wurde nun also um ein halbes Jahr vorgezogen.
Mit Matthias Tillmann hat dafür zum Jahresbeginn ein neuer Vorstandsvorsitzender planmäßig seine Arbeit aufgenommen. Gemeinsam mit Finanzvorstand Christina Rühl-Hamers bildet er nun das Führungsduo des Traditionsklubs. Den Sportbereich deckt er dabei ebenfalls mit ab, denn Schalke will die Position des Sportvorstands nicht neu besetzen.
"Wir streichen keine Stelle im Sport – im Gegenteil, wir stärken dort die Direktorenebene, die in Zukunft aus dem Sportdirektor und dem Technischen Direktor bestehen wird", erklärte Tillmann auf der vereinseigenen Website.
Dabei ging Tillmann auch auf die Aufgabenverteilung ein: "Sie werden den Sport im Tagesgeschäft führen und die strategische Weiterentwicklung des Fußballs auf Schalke verantworten. Meine Rolle wird es sein, die übergeordnete Strategie mit den beiden Direktoren zu entwickeln und die Umsetzung zu kontrollieren."
Die Besetzung jener Positionen wolle Schalke in den kommenden Tagen kommunizieren. Klar sei, dass das Duo "nah an der Mannschaft, am Trainer und dem Staff sein sollte". Laut "Bild" gibt es dafür bereits einen präferierten Kandidaten: Marc Wilmots.
Der 54-Jährige sei der Wunschkandidat von Tillmann und Hefer. Und der Belgier scheint für die Aufgabe zur Verfügung zu stehen, dem Bericht zufolge soll er diese Woche ins Wintertrainingslager der Schalker nach Portugal reisen.
Demnach würde er künftig an der Seite von Sportdirektor André Hechelmann stehen und sicherlich gerade nach außen hin Aufgaben übernehmen. Laut "Bild" könnte Wilmots als "Schutzschild für Tillmann und Hefer" fungieren.
Als Eurofighter und Kampfschwein, wie ihn die Fans einst getauft haben, genießt er immerhin ein hohes Ansehen beim S04-Anhang.
Von 1996 bis 2000 spielte Wilmots ein erstes Mal als Profi für Schalke, von 2001 bis 2003 ein zweites Mal. Dabei gewann er 1997 den Uefa-Cup, 2002 den DFB-Pokal. Keine Frage, Marc Wilmots steht auf Schalke für gute Zeiten. Die soll er künftig zurückbringen.