Die Kapitänsbinde des DFB hatte in den vergangenen Monaten für reichlich Ärger gesorgt. Im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft im Dezember in Katar diskutierte nicht nur die deutsche Fußballwelt über die Regenbogenbinde des DFB und anderer Nationen. Auch Stimmen aus anderen Bereichen, etwa der Politik oder der Promi-Szene, meldeten sich zu Wort.
Vor dem ersten Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Japan hatte sich der DFB noch klar dafür ausgesprochen, die "One Love"-Binde zu tragen. Er wollte mit der Regenbogenbinde ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Doch dazu kam es nicht. Aus Angst vor möglichen Fifa-Strafen entschied man sich dann doch dagegen. Der Fußball-Weltverband hatte das Tragen der Binde verboten, weil Gastgeber Katar darauf bestanden hatte.
Was folgte, war eine Welle vernichtender öffentlicher Kritik, die die sportlichen Themen in Katar zeitweise überstrahlte.
Nun hat das Dauer-Zoff-Thema offenbar ein Ende. Die Verantwortlichen des DFB haben eine Entscheidung getroffen – und festgelegt, mit welcher Kapitänsbinde die Mannschaft bis zur Heim-EM 2024 auflaufen wird.
Hier lautet das Motto offenbar "Back to the roots". Wie der DFB bestätigte, wird Joshua Kimmich ab sofort wieder mit klassischer Kapitäns-Binde im Deutschland-Style auflaufen. Also statt Binde mit Regenbogenfarben in Schwarz-Rot-Gold. Zumindest, solange er in Abwesenheit seiner Team-Kollegen Manuel Neuer und Thomas Müller als Kapitän fungiert. Darüber berichtete "Bild" am Mittwoch.
Die neue Binde wird er laut Bericht bereits bei den kommenden Länderspielen tragen – am Samstag gegen Peru und Mainz sowie am Dienstag gegen Belgien und Köln.
Der Gedanke, wieder auf die Deutschland-Binde zu setzen, ist nicht neu. Der neue Sportdirektor Rudi Völler hatte bereits vorgeschlagen, in Sachen Binde wieder zu den Wurzeln zurückzukehren. Er hatte zu "Sport Bild" gesagt:
Zu dieser Entscheidung ist man wohl gekommen, weil man sich beim DFB wieder mehr auf den Sport und weniger auf politische Diskussionen konzentrieren will. Von der Politisierung hat der DFB ebenso wie die Spieler offenbar genug. Bundestrainer Hansi Flick hatte das nach der Weltmeisterschaft bei der Aufarbeitung bereits durchblicken lassen:
Nun soll statt Diskussionsfieber wieder Fußball-Euphorie herrschen. Besonders in Hinblick auf die Heim-EM 2024.