Am Mittwochabend hat der FC Bayern die erste Niederlage der Saison hinnehmen müssen. Am zweiten Spieltag der Champions League unterlagen die Münchener Aston Villa nach einem folgenschweren Fehler von Manuel Neuer mit 0:1.
Ansonsten aber, das lässt sich in Anbetracht von 13 Punkten aus den ersten fünf Bundesliga-Spielen, des ungefährdeten Einzugs in die zweite Runde des DFB-Pokals sowie des 9:2-Erfolgs am ersten Spieltag der Königsklasse gegen Dinamo Zagreb festhalten: Die Bayern sind wieder wer.
Diesbezüglich herrschte unter den Expert:innen gerade nach dem vergangenen Wochenende Einigkeit, an dem die Münchener gegen Bayer Leverkusen zwar nicht über ein 1:1-Unentschieden hinausgekommen waren, gegen den Meister aber das klar spielbestimmende Team waren.
Besonders überschwänglich äußerte sich Lothar Matthäus. "Bayern München ist das stärkste, was ich bisher gesehen habe. Meiner Meinung nach sind sie noch besser als unter Pep Guardiola", sagte der Rekord-Nationalspieler bei "Sky90". Dabei verwies er auf einen offensiveren Ansatz im Ballbesitz.
Es war ein durchaus aufsehenerregender Vergleich, den Matthäus damit am Sonntag getätigt hat. Dieser schob in der Folge nicht nur Diskussionen unter Fans an, sondern auch unter Ex-Fußballern, konkret bei den Gebrüdern Kroos.
Im Podcast "Einfach mal Luppen", den Toni Kroos und Felix Kroos zusammen betreiben, kam der langjährige DFB-Profi nämlich genau auf diese Aussage zu sprechen. "Wir sind noch früh in der Saison. Ach, wenn ich das jetzt wieder sage ...", wollte der 34-Jährige das Thema zunächst noch umschiffen. Bruder Felix aber ermutigte ihn.
Toni Kroos fuhr schließlich doch fort, zitierte jene Aussage von Matthäus. "Wir haben den ersten Oktober und da wird schon wieder durchgedreht. Hör mir auf. Lass mich in Ruhe", machte der Weltmeister von 2014 deutlich, was er von diesem Vergleich hält.
Dabei redete er sich derart in Rage, dass sein Bruder bereits einen "hochroten Kopf" zu erkennen vermochte. Toni Kroos widersprach vehement. "Nein, kein hochroter Kopf, ich bin überhaupt nicht sauer", sagte er mit Nachdruck. Und doch war es ihm wichtig, seinen Punkt deutlich zu machen:
An der Stelle zögerte Felix nicht lange, ehe er Jürgen Klinsmann ins Mikro rief. "So schlimm auch nicht", lachte Toni Kroos. "Du weißt, was ich meine. Das geht sehr schnell."
Unabhängig vom Spiel bei Aston Villa, das ohnehin nach der Aufzeichnung des Podcasts stattgefunden hat, sieht die DFB-Legende ansonsten bisher ebenfalls eine gute Bayern-Saison. Die Münchener hätten bis dato "drei sehr gute Wochen gespielt". Wenn sie diese Auftritte nun auch gegen gute Mannschaften bestätigen können, "steige ich mit ein".
Bis dahin aber stichelt Toni Kroos lieber noch einmal gegen Matthäus. "Dass es an den Fußball von Guardiola erinnert oder teilweise besser aussieht ... da müssen wir vorsichtig sein, Freunde der Sonne." Oder wie Felix es zusammenfasst: "Gleich mal gemaßregelt."