Der FC Bayern ist wieder wer. Nach fünf Bundesliga-Spieltagen grüßt der Rekordmeister mit 13 Punkten und einer Tordifferenz von 17:4 von der Tabellenspitze. Im Anschluss an die vergangene, so enttäuschende, weil titellose Saison hat die Vereinsführung die richtigen Konsequenzen gezogen, das lässt sich schon jetzt festhalten.
Knapp 140 Millionen Euro investierten die Münchener in neue Spieler, große Namen wie Matthijs de Ligt oder Noussair Mazraoui mussten den Verein verlassen. Der bedeutendste Wechsel aber fand auf der Trainerbank statt, auf der Vincent Kompany den Platz von Thomas Tuchel eingenommen hat.
Obwohl der Belgier nicht die erste Option der Vereinsführung war, kristallisiert sich seine Wahl immer mehr als Volltreffer heraus. Denn die Bayern spielen plötzlich wieder erfrischenden, dominanten Offensivfußball. Das war nicht zuletzt am Samstag im Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen zu sehen.
Im Duell mit dem amtierenden Meister gaben die Bayern klar den Ton an, hatten deutlich mehr vom Ball und ein Chancenplus. Am Ende stand ein 1:1, mit dem die Gäste aus Leverkusen wesentlich besser leben konnten. Den Münchenern jedenfalls hat dieses Aufeinandertreffen gezeigt, dass sie in dieser Saison wieder mit der absoluten Spitze mithalten, derartige Partien sogar dominieren können.
Für Lothar Matthäus war der Auftritt gar Grund genug, um Kompany mit dem wohl weltbesten Trainer der vergangenen 15 Jahre zu vergleichen. "Bayern München ist das stärkste, was ich bisher gesehen habe. Meiner Meinung nach sind sie noch besser als unter Pep Guardiola", sagte der Rekord-Nationalspieler bei "Sky90".
Zur Erinnerung: Unter dem Katalanen gewannen die Münchener mit einer beeindruckenden Konstanz drei Meisterschaften in Folge, sammelten dabei 90, 79 und 88 Punkte in einer Spielzeit.
Wenn Matthäus das damalige Bayern-Team mit der heutigen Mannschaft von Kompany vergleicht, stellt er aber einen wesentlichen Unterschied fest, der auf den Trainer zurückzuführen ist:
Dabei betonte der 63-Jährige auch, dass Kompany einzelne Spieler wieder individuell in die Spur gebracht habe. Dayot Upamecano und Min-jae Kim, das bayrische Innenverteidigerduo, wurde in der Vorsaison noch regelmäßig und "zu Recht kritisiert", erinnerte sich Matthäus. Mittlerweile aber regnet es Lob anstelle von Kritik.
"Kompany hat sie wieder hinbekommen", befand der Rekordnationalspieler. Sein Fazit: "Es macht wieder Spaß, dem FC Bayern zuzugucken."