Nach knapp zweiwöchiger Pause kehrt am Freitagabend die 1. Bundesliga zurück. Zum Auftakt treffen mit dem FC Bayern und Bayer Leverkusen die einzigen beiden Mannschaften aufeinander, die an den ersten drei Spieltagen drei Siege eingefahren haben. Eine solche Bilanz hätten sich auch Fans und Verantwortliche von Borussia Dortmund gewünscht.
Der BVB aber ist regelrecht in die neue Saison gestolpert, hat bis dato erst einen Sieg eingefahren und unmittelbar vor der Länderspielpause eine 2:0-Führung gegen Aufsteiger Heidenheim aus der Hand gegeben. In den nächsten Wochen soll und muss es besser werden, angefangen beim Spiel in Freiburg am Samstag.
Die Schwarz-Gelben blicken momentan aber nicht nur auf das Duell mit dem Europa-League-Teilnehmer, sondern auch noch deutlich weiter voraus. So berichtet die "Bild", dass sich die Dortmunder über die Ansetzung ihres Heimspiels gegen Werder Bremen am 20. Oktober ärgern.
Die Partie des 8. Spieltags soll am Freitagabend steigen und wird damit das erste Spiel nach der Länderspielpause im Oktober sein. Den Nationalspielern droht eine kurze Pause, ganz besonders den deutschen Profis. Denn das DFB-Team reist im Oktober nach Nordamerika, spielt dort gegen die USA und gegen Mexiko.
Das Duell mit den Mexikanern steigt nach deutscher Zeit in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, Anpfiff ist um 2 Uhr. Inklusive der Rückreise sowie des eventuellen Jetlags droht gerade der Dortmunder Achse rund um Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Emre Can, Julian Brandt, Felix Nmecha, Karim Adeyemi und Niclas Füllkrug besonders großer Stress. "Es ist nicht ganz so gut gewählt", findet Niclas Süle.
Das wiederum stresst die BVB-Bosse. Dem Bericht zufolge sogar so sehr, dass Sportdirektor Sebastian Kehl, der die Ansetzung als "äußerst unglücklich" bezeichnet, bereits Kontakt zur DFL aufgenommen habe. Sein Ziel sei dabei eine Spielverlegung aufs Wochenende. Das dürfte aber aus mehreren Gründen schwierig werden.
Trotz der schwierigen Gesamtkonstellation liegt das Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Mexiko innerhalb der Abstellungsperiode. Dem BVB fehlen daher "stichfeste Argumente". Und selbst wenn die Schwarz-Gelben jene hätten, gäbe es mit DAZN noch eine dritte Partei, die eigene Interessen vertritt.
Der Streaminganbieter überträgt alle Freitagsspiele live und habe das Duell zwischen Dortmund und Bremen regelkonform ausgewählt. Gegenüber der "Bild" erklärte ein Unternehmenssprecher von DAZN zudem: "Uns liegen keinerlei Informationen vor, die für eine Verschiebung der Partie sprechen. Wir planen fest mit Freitag."
Der BVB hat insgesamt also schlechte Karten. Als einziger Hoffnungsschimmer bleibt den Borussen nur noch Rudi Völler. "Ich habe auch mit DAZN gesprochen, mit der DFL, wir versuchen da Lösungen zu finden", so der DFB-Sportdirektor. Und vielleicht ist er im Oktober ja doch noch Interimsbundestrainer, dann könnte er den einen oder anderen Dortmunder zumindest schonen.