Beim FC Bayern haben sie aktuell dieselbe Diskussion am Laufen, wie sie bei der deutschen Nationalmannschaft seit Jahren geführt wird: Es fehlt ein klassischer Mittelstürmer, der den Ball halten kann, sowie kopfball- und durchsetzungsstark ist.
Zu Saisonbeginn hat Trainer Julian Nagelsmann den Weggang von Stürmer-Star Robert Lewandowski mit einem Großaufgebot von quirligen Offensivspielern kompensiert, die den gegnerischen Verteidigern Knoten in die Beine dribbelten. Ganz vorne liefen meist Neuzugang Sadio Mané und Flügelspieler Serge Gnabry auf, dahinter spielten Thomas Müller und Jamal Musiala oder Leroy Sané.
Doch die jüngste Ergebniskrise in der Liga hat gezeigt, dass sich die anderen Mannschaften darauf einstellen konnten und sich nicht mehr so einfach von den Bayern überrennen lassen.
Vor der Länderspielpause waren die Münchener auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht. Beim Rekordmeister schrillten deshalb die Alarmglocken. Viele Expert:innen identifizierten die Baustelle im Sturm als eine der Hauptursachen für die Niederlagen.
Die Diskussion hat jetzt neue Fahrt aufgenommen, weil ein Spielerberater seinen prominenten Klienten beim FC Bayern ins Gespräch gebracht hat.
"Ich bin von den Bayern-Gerüchten nicht überrascht. In Zukunft kann alles passieren", sagt Alejandro Camano, der Lautaro Martínez von Inter Mailand vertritt, im Interview mit dem argentinischen Fernsehsender TyC Sports.
Angesichts des holprigen Saisonstarts des italienischen Erstligisten sagte der Berater weiter: "Inter ist nicht in der besten Situation, aber sie haben eine großartige Mannschaft und es ist ein wunderbarer Ort." Der Fokus von Martínez liege zwar weiterhin bei seinem aktuellen Klub und der bevorstehenden Weltmeisterschaft mit Argentinien, eine langfristige Zusage an Inter vermied der Berater aber.
Der 25-jährige Stürmer ist in Mailand ein absoluter Leistungsträger. In 198 Spielen für die Nerazzurri traf er 77-mal. Am Meistertitel 2021 hatte Martínez mit 17 Toren einen wesentlichen Anteil. Allerdings steht er bei Inter auch noch bis 2026 unter Vertrag. Eine Verpflichtung könnte für den FC Bayern also teuer werden.
"Bild" will aber erfahren haben, dass die Münchener den Markt derzeit nach einem neuen Mittelstürmer scannen. Seine starken Leistungen für Verein und Nationalmannschaft würden Martínez definitiv für den Bayern-Job qualifizieren.
Dennoch wäre auch Martínez eher nicht der klassische Stoßstürmer für das Angriffszentrum, sondern eher der Typ quirliger Dribbler, der viele Positionen in der Offensive besetzen kann.