Die Fans des 1. FC Köln waren schon vor dem Spiel in bester Karnevals-Laune. Der Effzeh lief zur fünften Jahreszeit in Köln denn auch in einem besonderen Trikot auf.
Robert Lewandowski und seine Kollegen spielten den Tabellen-14. der Bundesliga am Sonntagnachmittag an die Wand. Nach gerade einmal zwölf Minuten stand es nach Toren von Lewandowski, Coman und Gnabry schon 3:0 für die Gäste aus München. So schnell schafften die Bayern das noch nie. Es hätte zur Halbzeitpause gut und gerne 5:0 oder 6:0 stehen können.
"Wir haben die ersten Minuten komplett verschlafen", gab Kölns Torwart Timo Horn zu, dem trotz der bunten Karnevalstrikots schon nach der Anfangsphase das Lachen vergangen war.
Die Stimmung im Stadion trübte das aber nicht im Geringsten.
Die gute Laune blieb den Kölner Fans auch in der zweiten Halbzeit erhalten – durften sie doch einen etwas veränderten FC Köln erleben.
Die Mannschaft zeigte Qualität, half sich gegenseitig, arbeitete und spielte sich Chancen heraus. Und was für welche – Köln drehte richtig auf und hatte mehrmals die Möglichkeit, wieder Spannung ins Spiel zu bringen.
Allerdings ließen es die Bayern in dieser Phase auch sehr locker angehen, Flick ermahnte seine allzu lässigen Stars gestenreich wieder zu mehr Ernsthaftigkeit. Trotzdem musste Torhüter Manuel Neuer im direkten Duell gegen Mark Uth (62.) retten. In der 66. Minute erhöhte Serge Gnabry auf 4:0.
Kein Grund für den Effzeh, mit dem Fußballspielen aufzuhören. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol spielte weiter engagiert nach vorne. Auf einmal taten sich Räume in der Bayern-Abwehr auf, von denen Uth in der ersten Halbzeit nur träumen konnte.
Nachdem zunächst zwei Tore der Kölner wegen Abseitspositionen zurückgenommen wurden, traf Uth kurz darauf in der 70. Minute zum 1:4. Dass sein Ehrentreffer am Ausgang des Spiels nicht mehr viel ändern würde, dürfte ihm klar gewesen sein. Sein Jubel fiel dementsprechend verhalten aus.
Köln hat in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass sie durchaus offensive Qualitäten haben. Für sich genommen, gingen die zweiten 45 Minuten gegen den Rekordmeister Unentschieden aus. Klar ist aber auch: Die Münchner waren locker ein bis zwei Klassen besser.
Der Gewinner der zweiten Halbzeit heißt Manuel Neuer. Der Nationaltorhüter überzeugte mit Weltklasse-Paraden und starkem Stellungspiel im Eins-gegen-eins. Die Fans feierten seinen Auftritt:
(vdv/mit sid)