Nach zuletzt drei Unentschieden in der Liga und dem Verlust der Tabellenführung ist die Stimmung an der Säbener Straße angespannt. Insbesondere Bayern-Trainer Julian Nagelsmann erwartet mehr von seiner Mannschaft. Anfang der Woche kam zudem das Gerücht auf, dass auch die Spieler unzufrieden mit dem Trainer seien.
In der Champions League gab es am Dienstagabend dann einen Erfolgsmoment für die kriselnde Meistermannschaft: Mit 2:0 besiegten die Münchner den FC Barcelona um Robert Lewandowski. Im Anschluss bezogen die Bayern-Stars Stellung zu den angeblichen internen Querelen.
"Die ganzen angeblichen Probleme in der Kabine sind derart konstruiert, dass mich das echt ärgert", erklärte Leon Goretzka bei Amazon Prime. Gerade ein Satz, den er vor einer Woche in Mailand geäußert hatte, sei "völlig deplatziert benutz worden."
Nach seinem ersten Kurzeinsatz infolge einer Oberschenkelverletzung hatte er anschließend gesagt: "Jetzt bin ich dann aber auch bereit, zu starten", womit er offenbar einen Platz in der Startelf forderte. "Bild" hatte daraufhin berichtet, dass sich die Bayern-Bosse über die Unzufriedenheit des Nationalspielers geärgert hätten.
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"Wir sind alle zufrieden", betonte dagegen Goretzka am späten Dienstagabend. Die Spieler wüssten zudem, "dass wir viele Spiele haben und dass jeder mal von Anfang an spielen muss."
Kapitän Manuel Neuer pflichtete ihm bei: "Wir haben einen sehr guten Kader, deshalb ist es auch normal, dass wir einen großen Konkurrenzkampf haben", erklärte er nach dem Sieg gegen Barça.
Dazu beigetragen hatte auch die Einwechslung von Goretzka Anfang der zweiten Halbzeit. Die beiden spielentscheidenden Tore fielen danach innerhalb von zehn Minuten, die Ecke zum 1:0 hatte Goretzka selbst herausgeholt.
Nach den beiden Auftaktsiegen im Europapokal steht der FC Bayern nun mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Gruppe C. Mit weiteren Siegen in den kommenden beiden Partien gegen Viktoria Pilsen (4.10. und 12.10.) – während Barça und Inter sich gegenseitig die Punkte nehmen – könnte der FC Bayern durch diesen Topstart die Achtelfinal-Teilnahme schon nach vier Spielen sicher haben.
Trotz dieser exzellenten Zwischenbilanz in Europa wollte Bayern-Boss Oliver Kahn die Stimmung jedoch nicht ausarten lassen. Die Mannschaft sei "gut beraten, nicht zu übertreiben und in Euphorie zu verfallen", mahnt er bei Amazon Prime.
Wohl auch mit der aktuellen Liga-Flaute im Hinterkopf, betonte der einstige Welttorhüter: "Es gibt immer noch Phasen, wo wir besser spielen können."
(kpk)