Knapp drei Jahre nach seinem Rücktritt feierte Toni Kroos im März sein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft. Der Routinier übernahm in den Testspielen gegen Frankreich sowie die Niederlande direkt die Rolle des Taktgebers.
Und das mit Erfolg, denn das DFB-Team trat plötzlich mit einer ganz anderen Ausstrahlung an, setzte sich gegen beide Top-Nationen durch. Eben jenen Einfluss wünscht sich Julian Nagelsmann in den kommenden Wochen auch bei der Heim-EM von Kroos.
Der Bundestrainer machte die Rückkehr des sechsfachen Champions-League-Siegers überhaupt erst möglich, indem er sich monatelang bei Kroos nach einem potenziellen DFB-Comeback erkundigte.
"Er hat sich sehr schnell gemeldet", verrät Kroos in der ARD-Doku "Deutschland. Fußball. Sommermärchen 2024?" nun über die erstmalige Kontaktaufnahme von Nagelsmann.
Weiter ins Detail geht der 34-Jährige dabei zunächst nicht, versucht stattdessen, das Thema wegzulachen. Schließlich gewährt er aber doch einen offenen Blick in die Gespräche:
Bis "Anfang März" sei offen gewesen, ob Kroos in die deutsche Nationalmannschaft zurückkehrt. Schließlich hob er zur Freude vieler Fans aber doch den Daumen. Entscheidend war für ihn dabei, "dass man mit der Nationalmannschaft eine Grundidee und klare Rollen hat. Wir haben schon ein, zwei Stunden nur über die Idee gesprochen, mit welcher Idee vom Fußball es klappen könnte".
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Kroos gefiel, was Nagelsmann dabei zu sagen hatte. Sowohl mit Blick auf das Kollektiv als auch mit Blick auf seine eigene Rolle. "Als Ergänzungsspieler sieht er mich nicht. Da wäre es schwer geworden, mich von einer Rückkehr zu überzeugen", erklärt der DFB-Star grinsend.
Stattdessen wird er als Taktgeber der Mannschaft vorgesehen: "Er sieht für mich eine zentrale Rolle, mit der ich mich identifiziere. Für mich war aber auch wichtig, wo und in welchem System ich funktionieren kann."
Während der beiden Länderspiele im März zeichnete sich dabei ein deutliches Bild ab: Aus einer 4-2-3-1-Formation heraus will das DFB-Team Dominanz entwickeln, den Gegner mit einer schnellen Ballzirkulation speziell im Zentrum bespielen.
Kroos gibt dabei das Tempo vor, entscheidet über Verlagerungen und den richtigen Zeitpunkt, um die Tiefe zu attackieren. Enden soll es so, wie am Wochenende bereits Kroos' Zeit bei Real Madrid zu Ende gegangen ist: mit dem Titel in seinen Händen.