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DFB: Rudi Völler enthüllt Bier-Story bei WM 1990 in neuer Sky-Doku

ARCHIV - 08.07.1990, Italien, Rom: Der deutsche Mittelfeldspieler und Kapitän Lothar Matthäus (l) und Stürmer Rudi Völler strecken jubelnd eine Faust hoch. Die deutsche Fußballnationalmannschaft gewin ...
Nach dem Spiel ist vor dem Getränk: Lothar Matthäus und Rudi Völler feiern den Sieg der Weltmeisterschaft 1990.Bild: dpa / Martina Hellmann
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DFB-Legende Rudi Völler verrät in neuer Doku Bier-Story mit Lothar Matthäus

Weltmeister, Bundestrainer, Publikumsliebling. In einer neuen Doku erinnert Rudi Völler sich an Nächte in Rom, Marseille und Südkorea – und an eine Lüge, die ihm eine entspannte Zeit mit Alkohol und einem Kollegen ermöglichte.
30.09.2025, 16:3930.09.2025, 16:39

Vom legendären Weizenbier-Ausraster im Live-TV bis hin zu kuriosen Anekdoten rund um Autos, Trainerjobs oder Kabinenpartys: Schaut man auf das Leben von Rudi Völler, versteht man schnell, warum er zu den beliebtesten Figuren im deutschen Fußball zählt.

Kein Wunder also, dass ihm ein eigener Song gewidmet wurde: "Es gibt nur ein' Rudi Völler". Den grölen bis heute auch Kinder und Jugendliche mit, die von seiner aktiven Karriere nichts mehr miterlebt haben.

Unter diesem Titel ("Rudi Völler – Es gibt nur einen") hat Sky nun eine Dokumentation produziert, die Völlers Karriere und die schönsten Geschichten noch einmal aufleben lässt.

Watson hat bereits vor der Ausstrahlung einen Blick auf die Doku werfen können. Vor allem eine Story, in der Rudi Völler und Lothar Matthäus gemeinsam ihre Vorgesetzten anflunkerten, bleibt im Gedächtnis.

DFB-Legende Rudi Völler: Von Hanau in die große Fußballwelt

Geboren in Hanau, aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, erinnert sich Völler in der Dokumentation selbst: "Wir hatten damals nicht viel Geld. Aber das war auch nicht wichtig. Wichtig war, dass du immer hier gespielt hast."

Rudi Völler zeigt auf das Haus, wo er aufwuchs und den Hof, auf dem er kickte.
Rudi Völler zeigt auf das Haus, wo er aufwuchs und den Hof, auf dem er kickte.bild: sky

Über seinen Heimatverein ging es für den Stürmer bald zu Kickers Offenbach, später zu 1860 München, dann nach Bremen, ins DFB-Team – und nach erfolgreichen Jahren in Deutschland 1987 schließlich zur AS Rom.

Völler wird Auto von Fan gestohlen – und wieder zurückgegeben

Für den damals 27-Jährigen war es der größtmögliche Karriereschritt. Schließlich galt die Serie A zu dieser Zeit als die beste Liga der Welt, in der sich zahlreiche internationale Stars tummelten.

"Scusa Rudi, forza Roma!"

Völler wurde schon bei seiner Ankunft in Italien gefeiert und machte sich mit seinen Toren, aber auch mit seiner nahbaren Art schnell beliebt. Eine Geschichte aus dieser Zeit zeigt, wie sehr er in Rom verehrt wurde.

Als sein Cabrio eines Tages gestohlen wurde und die Nachricht durch die Stadt ging, dass sein Auto weg wäre, meldeten sich die Täter wenige Tage später auf ihre ganz eigene Art und Weise: Der Wagen stand unversehrt am alten Platz – mit einem handgeschriebenen Zettel im Fach des Fahrers: "Scusa Rudi, forza Roma!"

Rudi Völler bei seiner Ankunft in Rom.
Rudi Völler bei seiner Ankunft in Rom.imago images / werek

WM 1990: Rudi Völler und Lothar Matthäus flunkern für Alkohol

Die Episode mit dem geklauten und später zurückgebrachten Cabrio zeigt, wie sehr Völler in Rom geschätzt wurde. Er war längst mehr als nur ein Stürmer der Roma, er gehörte zur Stadt, wurde wie einer der ihren behandelt.

Umso passender, dass ausgerechnet Italien der Schauplatz einer seiner prägendsten Momente mit der Nationalmannschaft werden sollte: Die Weltmeisterschaft 1990.

Im brisanten Viertelfinale gegen die Niederlande kam es zu jener Szene, die bis heute unvergessen ist. Frank Rijkaard spuckte Völler gleich zweimal ins Ohr, woraufhin nach einem Disput der Schiedsrichter beide Spieler vom Platz stellte.

Um für das Halbfinale in Turin eine Aufhebung ihrer Strafen zu erreichen, flogen Rudi Völler und Lothar Matthäus nach Rom – Völler nach seiner Roten Karte, Matthäus wegen einer drohenden Gelbsperre. Der Antrag scheiterte, die Strafen blieben bestehen.

Statt direkt zurückzufliegen, erzählten sie Mannschaft und Betreuern von einer angeblichen Flugverspätung – und nutzten die Zeit für einen Abstecher ans Wasser. Völler erinnert sich in der Doku gemeinsam mit Lothar Matthäus schmunzelnd:

"Und dann haben wir natürlich angerufen und gesagt, dass ja der Flieger Verspätung hätte. Und haben dann schön in Rom am Wasser zwei Glas Weizen und zwei Flaschen Wein getrunken und sind später zurückgeflogen."
Rudi Völler und Lothar Matthäus blicken in der Doku gemeinsam auf ihre Karriere zurück
Rudi Völler und Lothar Matthäus blicken in der Doku gemeinsam auf ihre Karriere zurückbild: sky

Eine Geschichte, die heute wohl für Schlagzeilen sorgen würde, damals aber einfach zur Fußball-Realität gehörte, unbeschwert, fast schon naiv. Am sportlichen Erfolg änderte sie nichts: Deutschland gewann die WM 1990 und Völler durfte sich als Weltmeister feiern lassen.

Michael Ballack mit speziellem Lob für Rudi Völler als DFB-Trainer

Als Trainer war Völler bekannt dafür, seiner Mannschaft in gewissen Situationen Freiraum zu lassen. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea, in der die deutsche Mannschaft als Underdog ins Finale zog, zahlte sich diese Lockerheit aus. Michael Ballack lobt in der Doku:

"Unsere Stärke war die Gemeinschaft. Ich erinnere mich an den einen oder anderen schönen Abend in Asien. Das gehörte dazu, dafür war Rudi auch bekannt, dass er den Spielern Raum gegeben hat, weil er wusste selber, dass zur harten Arbeit auch mal das Feiern gehört."

Genau dieser Mix aus Lockerheit und Menschlichkeit machte Rudi Völler so beliebt und erklärt, warum er bis heute Kultstatus genießt.

Die Dokumentation "Rudi Völler – Es gibt nur einen" wird ab dem 3. Oktober bei Sky sowie dem Streaming-Dienst WOW zu sehen sein.

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