Einen Sieg in der Champions League einzufahren, kann eine echte Herausforderung sein. Das hat in dieser Saison der 1. FC Union leidvoll erfahren müssen, denn bei ihrem ersten Auftritt in der Königsklasse blieben die Köpenicker in sechs Gruppenspielen ohne Dreier. Mit zwei mageren Pünktchen verabschieden sie sich als Gruppenletzter aus dem Europapokal.
Das liegt auch an Real Madrid, denn die Königlichen entschieden beide Duelle mit dem Bundesligisten für sich. So auch am Dienstagabend, als Union mit einem eigenen Erfolg zumindest noch auf den dritten Platz und dem damit verbundenen Überwintern in der Zwischenrunde der Europa League hoffen durfte.
Die Köpenicker führten zur Pause überraschend mit 1:0 und standen damit kurzzeitig auf dem dritten Rang. Nach der Pause münzte Real Madrid die Feldüberlegenheit aber in Tore um und gewann am Ende verdient mit 3:2. Den Königlichen gelang damit etwas, wovon nicht nur Union, sondern auch viele andere Teams nur träumen können: die perfekte Gruppenphase in der Champions League.
Die Madrilenen gewannen alle sechs Partien, holten also 18 von 18 möglichen Punkten. Dieses Kunststück ist den Spaniern nun schon zum dritten Mal geglückt. Es ist ein Rekord, den sie sich mit dem FC Bayern teilen. Unter dem Strich liest es sich wie ein gelungener Arbeitstag für alle Real-Profis. Toni Kroos hatte dennoch etwas auszusetzen.
Und zwar sogar schon weit vor dem Anpfiff. In der aktuellen Folge des Podcasts "Einfach mal Luppen", den er mit seinem Bruder Felix wöchentlich aufzeichnet, beschwerte sich der Weltmeister von 2014 lautstark über den Rasen im Berliner Olympiastadion.
"Der Platz ist ja – boah", fehlten Toni Kroos zunächst noch die Worte. Dann kündigte er aber an: "Da werde ich mich gleich offiziell beschweren. Das ist ganz schlimm. Ich fühle mich wie im Bernabéu letztes Jahr." Die Frage ist allerdings, bei wem er sich beschweren muss. "Ja, da spielt Hertha", wollte Felix die Alte Dame in die Schusslinie werfen.
Opa Kroos, der im Podcast zu Gast war, weiß indes, an wen sich sein Enkel wenden soll: "Schade, dass Felix den Rasen so schlecht vorbereitet hat." Das wollte der 32-Jährige so allerdings nicht stehen lassen. "Ich kann nichts dafür, das ist Herthas Stadion", versuchte der Ex-Profi erneut, den Blau-Weißen die Schuld zuzuschieben.
Seine Aussage ist so allerdings nicht korrekt. Zwar ist das Berliner Olympiastadion Herthas Heimspielstätte, nicht aber Herthas eigenes Stadion. Stattdessen gehört es dem Land Berlin, das folglich für die Pflege der kompletten Anlage und damit auch des Geläufs zuständig ist.
Die Qualität des Platzes hat auch schon bei den Herthanern und Herthanerinnen selbst wiederholt für Ärger gesorgt. Die aktuelle Kritik überrascht allerdings dahingehend, dass der Rasen erst im November ausgetauscht wurde. Knapp einen Monat, ein DFB-Länderspiel und drei Hertha-Partien später scheint er schon wieder abgenutzt zu sein.
So gesehen dürfen sich zumindest alle, die es mit Union halten, freuen. Durch das Aus in der Königsklasse und im DFB-Pokal werden sie in dieser Saison kein Spiel mehr im Olympiastadion absolvieren. In der Bundesliga treten sie schließlich in der Alten Försterei an.