An den ersten drei Spieltagen hat Borussia Dortmund gerade einmal ein Spiel gewonnen, es war ein mühsames 1:0 gegen den 1. FC Köln, bei dem Schlussmann Gregor Kobel bester Dortmunder war. Es folgten zwei Unentschieden gegen den VfL Bochum und gegen den 1. FC Heidenheim. Das 2:2 gegen den Aufsteiger war besonders bitter, hatte der BVB doch mit 2:0 zur Halbzeitpause geführt.
Unter dem Strich steht somit ein klarer Fehlstart, knapp vier Monate nach der so knapp verpassten Meisterschaft steckt Borussia Dortmund in der Krise. Im Zentrum der Kritik steht Trainer Edin Terzić.
So wird dem Übungsleiter der Schwarz-Gelben immer wieder vorgeworfen, der Mannschaft keine klare Spielidee zu vermitteln, offensiv fehlt es trotz der Qualität des Kaders immer wieder an Lösungen. Nach dem Abgang von Ausnahmetalent Jude Bellingham, der im Sommer für knapp 100 Millionen Euro zu Real Madrid gewechselt ist, kommen die Probleme noch stärker zum Tragen.
"Wir sind natürlich unzufrieden mit dem Saisonstart", erklärte Terzić vor dem anstehenden Auswärtsspiel beim SC Freiburg und ordnete zugleich ein: "Dennoch war unsere letzte Niederlage am 1. April in München. Es fühlt sich aber gerade so an, als wenn am 1. April unser letzter Sieg war. Man darf nicht anfangen, alles infrage zu stellen und jeden Stein umzudrehen."
Klar ist aber trotzdem, dass der Dortmunder Übungsleiter mit seiner Mannschaft nun wieder abliefern muss. Andernfalls könnte die Luft für ihn zeitnah eng werden. Zu Beginn der abgelaufenen Länderspielpause geisterte mit Julian Nagelsmann bereits der Name eines möglichen Nachfolgers durch die Medien.
Auch Kult-Kommentator Marcel Reif weiß um die entsprechenden Automatismen des Fußballs. "Es müsste ein anderer her, wenn er an den Ergebnissen der ersten Spieltage zerbricht", ordnete der 73-Jährige in der "Bild"-Sendung "Reif ist live" ein: "Er muss vorangehen und vermittelt das glaubhaft."
Nach Ausreden darf der Dortmunder Trainer hingegen nicht suchen. "In der Mannschaft ist Potenzial. Ihm ist klar, dass er da eine Konstanz hereinbringen muss. Es liegt an ihm", sieht Reif in allererster Linie Terzić in der Pflicht.
Unter Druck steht aber trotzdem nicht nur der Übungsleiter, sondern der ganze Verein. Gelingt der Turnaround nicht, sieht der Kult-Kommentator gefährliche Konsequenzen auf den BVB zukommen: "Wenn sie so weiter spielen, dann haben sie nicht einmal mit den ersten vier Plätzen etwas zu tun."
Es hätte zur Folge, dass sich die Schwarz-Gelben nicht für die Champions League qualifizieren, womit ein sattes Minus in den Einnahmen einhergehen würde. Bis zu einem solchen Szenario wäre es aber natürlich noch ein weiter Weg, schließlich steht am Samstag erst das vierte Bundesliga-Spiel an.
Und das sollten die Dortmunder keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. "Nach Freiburg zu fahren ist für keine Mannschaft lustig. Das ist ein sehr, sehr wichtiges und wegweisendes Spiel. Freiburg kann sich ein Unentschieden leisten", warnte Reif eindringlich: "Der BVB muss jetzt den bedeutenden Turnaround schaffen, auch wenn es dafür leichtere Aufgaben gibt."