Die vergangene Bundesliga-Saison war in vielerlei Hinsicht historisch. Nach elf Meisterschaften in Folge musste der FC Bayern seine Vormachtstellung im deutschen Fußball einbüßen. Dafür bestieg Bayer Leverkusen erstmals in der Vereinsgeschichte den Bundesliga-Thron.
Und das mit einer zuvor nie dagewesenen Ausbeute. Die Werkself ging ohne eine einzige Niederlage durch die Saison, gewann obendrein auch den DFB-Pokal.
Auf ein solches Aufmucken der Konkurrenz erfolgt in der Regel eine deutliche Reaktion des FC Bayern. Das gilt in diesem Jahr zumindest schon einmal für das Handeln auf dem Transfermarkt. Denn die Münchener haben die Millionen locker gemacht und diesen Sommer bereits 142 Millionen Euro investiert.
Zu einer FCB-Offensive gehört traditionell auch das Abwerben hochgradig relevanter Leistungsträger des ärgsten Konkurrenten. Das stand auch in diesem Jahr wieder auf der bayrischen To-do-Liste.
Denn die Münchener Verantwortlichen wollten mit Jonathan Tah unbedingt den Abwehrchef des Meisters abwerben. Auch der Leverkusener selbst wollte übereinstimmenden Medienberichten zufolge zum FC Bayern wechseln.
Und doch schien der Deal zuletzt geplatzt zu sein. Die Verantwortlichen der Münchener sollen Abstand genommen haben, Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro stichelte in der Folge öffentlich gegen Bayern Sportvorstand Max Eberl. Die Tür ist offenbar aber trotzdem noch nicht gänzlich zu. Das geht aus Aussagen von Jonas Hofmann hervor.
Auf Tah sowie Florian Wirtz angesprochen, schwärmte er laut Sport1 zunächst. "Beide sind unfassbar gute Spieler und wir sind froh, dass wir sie haben", erklärte Hofmann. Eine Prognose wagte der Leverkusener anschließend aber nur bei Wirtz: "Bei Florian glaube ich, dass er sicher in dieser Saison noch bei uns ist."
Bei Tah hingegen hielt sich Hofmann deutlich bedeckter. Beim Verteidiger werde "man sehen, worauf es hinausläuft". Hastig schob der 32-Jährige nach: "Ich würde mich aber auf jeden Fall freuen, wenn er bleiben würde."
Erfüllt sich der Wechselwunsch des deutschen Nationalspielers in diesem Sommer also womöglich doch noch? Bis zum 30. August gäbe es für alle Seiten noch Zeit, um sich zu einigen. Und laut Sky läuft der Poker im Hintergrund tatsächlich weiter.
Eberl habe "die Tür für einen Tah-Transfer bewusst offen gelassen". Damit es doch noch zum Sommerwechsel des deutschen Nationalspielers kommt, müsse der Meister aber seine Ablöseforderung senken. Zuletzt soll Bayer Leverkusen eine fixe Ablösesumme von 25 Millionen Euro angepeilt haben.