Es ist die Hammergruppe der EM 2020: Die deutsche Nationalmannschaft trifft bei der Europameisterschaft im Sommer in der Vorrunde auf Frankreich und Portugal. "Du gewinnst die Quali-Gruppe und hast dann den Weltmeister 2018, Europameister und Weltmeister 2014 – das ist schon etwas fragwürdig", sagte Nationalspieler Leon Goretzka nach der Auslosung am Samstag wenig begeistert. Während er und einige seiner Kollegen mit der Todesgruppe haderten, zeigte sich Bundestrainer Joachim Löw weitaus zufriedener.
Löw fasste die Auslosung sehr positiv zusammen: "Das ist die Hammergruppe schlechthin", sagte Löw: "Das zieht alle in den Bann. Da ist jeder brutal gefordert, jede Mannschaft muss wahrscheinlich übers Limit gehen, um sich durchzusetzen." Der 59-Jährige ging sogar noch weiter: "Ich verspüre Freude, denn das sind Highlight-Spiele."
Löw dürfte den Fans aus dem Herzen sprechen, denn die deutschen Zuschauer freuen sich jetzt auf Heimspiele gegen Weltstars wie Kylian Mbappé und Cristiano Ronaldo. Wir beantworten die wichtigsten Fragen, wie es jetzt weitergeht:
Deutscher Spielort der paneuropäischen EM 2020 ist München. Dadurch, dass sich Ungarn nicht direkt für die EM qualifiziert hat, darf die DFB-Auswahl alle drei Vorrundenspiele in der bayerischen Landeshauptstadt austragen. Die Spiele in der Münchner Arena, dem Stadion des FC Bayern, finden am 16. Juni (Deutschland gegen Frankreich), am 20. Juni (Deutschland gegen Portugal) und am 24. Juni 2020 (Gegner wird noch durch Playoffs ermittelt) statt.
In der K.o.-Phase hätte die DFB-Elf keine Heimspiel-Garantie mehr. Das Viertelfinale in München steigt am 3. Juli.
Gespielt wird außerdem in Aserbaidschan (Baku), Italien (Rom), Russland (St. Petersburg), Schottland (Glasgow), Spanien (Bilbao), Niederlande (Amsterdam), Irland (Dublin), Rumänien (Bukarest), Ungarn (Budapest), Dänemark (Kopenhagen) und England (London), wo die Halbfinals (7. und 8. Juli 2020) und das Endspiel (12. Juli 2020) ausgetragen werden. Das Eröffnungsspiel wird am 12. Juni in Rom angepfiffen.
Die Fans der deutschen Fußball-Nationalmannschaft können sich vom 4. Dezember an speziell für Eintrittskarten der deutschen EM-Spiele bewerben. Die Uefa öffnet dafür am Mittwoch um 14 Uhr (MEZ) auf ihrer Internetseite unter ein Verkaufsfenster, das bis zum 18. Dezember geöffnet ist.
Die Nationalverbände der qualifizierten Mannschaften haben ihre eigenen Bedingungen für Ticketanträge ihrer Fans: Voraussetzung um deutsche Tickets zu erwerben, ist eine Fan-Club-Mitgliedsnummer und ein Uefa-Account, der spätestens bis zum 8. Dezember 2019 angelegt sein muss. Damit auch Fans, die nicht dauerhaft im DFB-Fan-Club teilnehmen wollen, sich um diese Tickets bewerben können, bietet der DFB erneut eine Turnierregistrierung an. Auf der DFB-Plattform kann man sich dafür registrieren.
Fans, die die Kriterien ihres Nationalverbands nicht erfüllen, oder keiner bestimmten Mannschaft folgen, können sich während der Verkaufsphase für die Öffentlichkeit auf der offiziellen Webseite der Euro 2020 erneut für Eintrittskarten bewerben. Diese neue Verkaufsphase beginnt ebenfalls am Mittwoch um 14 Uhr MEZ.
Eine Million der insgesamt rund drei Millionen Karten für die 51 Turnierspiele gehen an die Fans der teilnehmenden 24 Teams. Für jedes der drei Gruppenspiele in München stehen für Fans beider Teams jeweils 12.000 Karten zur Verfügung.
Für mögliche K.o.-Spiele in Achtel- und Viertelfinale sind es unabhängig vom Spielort je 6000 Karten, für das Halbfinale in London wiederum 12.000 und für das Endspiel am 12. Juli 2020 in Wembley 13.000 Karten.
Die Tickets sind heiß begehrt: Allein während der ersten Verkaufsphase im Sommer gingen 19,3 Millionen Anträge laut Europäischer Fußball-Union ein. Damit wurde die bisherige Bestmarke von der EM 2016 mit elf Millionen Kartenwünschen weit übertroffen. Die Anfragen kamen aus 213 Ländern. Im August wurden 1,5 Millionen Karten an die fast 20 Millionen Interessenten per Losentscheid verteilt. Es bleiben also noch rund 500.000 Karten im Verkauf ohne Teambindung. Auch hierfür können sich Fans wie bereits erwähnt über die Uefa-Seite am Mittwoch bewerben – ganz ohne Klauseln eines nationalen Verbandes.
Das Finale war besonders begehrt: Die meisten Interessenten (1,9 Millionen) hatten sich im Sommer für das Endspiel im Londoner Wembleystadion am 12. Juli 2020 beworben. Die meisten Anfragen für Gruppenspiele gingen für die Partien in München und Amsterdam ein.
Die Ticketpreise sind gewohnt hoch: Für die Gruppenspiele in München kosten Karten 50, 125 oder 185 Euro. Für das Viertelfinale in München verlangt der Europäische Fußballverband schon zwischen 75 und 225 Euro für ein Ticket.
Die Uefa wirbt damit, dass über die Hälfte der Eintrittskarten für alle Spiele in der günstigsten Preiskategorie angeboten werden: Spiele in der Gruppenphase kosten ab 30 Euro (in Baku, Bukarest und Budapest) und 50 Euro in den anderen Austragungsorten wie München.
Im Finale wird es dann übrigens richtig happig: Wer das Endspiel in London live sehen will, muss für die billigste Karte 95 Euro zahlen. Die Staffelung geht dann von 295 und 595 bis zu 945 Euro für ein First-Class-Ticket.
(bn)