Seine Lobeshymne fing Jan-Christian Dreesen dann doch lieber schnell selbst wieder ein. "Er hat mir gut gefallen, insbesondere in der zweiten Halbzeit", sagte der Bayern-Boss mit Blick auf den Doppelpack von Leroy Sané beim 3:2-Erfolg über den FC St. Pauli am Samstagnachmittag.
Doch 57-Jährige wollte nicht zu überschwänglich werden: "Die erste war jetzt nicht unbedingt seine Beste."
Und so gibt Leroy Sané den Bossen und Fans weiterhin Rätsel auf. Zwar kommt er nun auf neun Saisontore – so viele wie noch nie für den FC Bayern – doch auch in dieser Spielzeit zeigt der 29-Jährige enorm schwankende Leistungen. Das Spiel gegen die Hamburger war das perfekte Beispiel.
Denn noch immer ist unklar, wie es für den Außenspieler im Sommer weitergeht. Die Bayern halten sich bedeckt, ob sie den auslaufenden Vertrag im Sommer verlängern wollen. Sané geht nun selbst in die Offensive, zumindest ein bisschen.
"Im Hintergrund läuft schon alles. Wir besprechen alles", sagte er Sport1. Nur, um den Fokus direkt wieder auf das Sportliche zu legen. "Ich versuche einfach, meine Leistung zu bringen. Wir sind jetzt in einer Phase, in der es wichtig wird. Darauf arbeiten wir in einer Saison immer hin. Ich versuche, es zu genießen und das Beste daraus zu machen."
Für ihn persönlich wäre das Beste eine Verlängerung in München. Dass er sich im Klub wohlfühlt, hatte er bereits in den vergangenen Wochen wiederholt betont, zudem tritt er nun häufiger vor die Mikrophone als noch im ersten Halbjahr.
Bei Sky wurde er hinsichtlich einer Verlängerung sogar noch ein wenig genauer. "Am Ende kommen wir alle zusammen und finden eine Lösung." Klingt eher nicht nach Abschied.
Diese Lösung dürfte aber die die Pläne und Aufgaben von Sportvorstand Max Eberl, der im Sommer eigentlich Gehälter einsparen soll, mächtig durchwirbeln.
Daher ist beispielsweise Sky-Experte Didi Hamann der Meinung, man könnte nur mit Sané verlängern, wenn im Sommer Serge Gnabry und Kingsley Coman den Klub verlassen. Und selbst dann würde er Sané nur einen leistungsbezogenen Vertrag anbieten. Aktuell soll er im Jahr wohl bis zu 20 Millionen Euro verdienen.
Es gibt Spekulationen, dass sein neues Gehalt um vier bis sieben Millionen Euro reduziert werden könnte. Sportdirektor Christoph Freund äußerte sich dazu nicht.
Anders als Jan-Christian Dreesen sprach er jedoch ein uneingeschränktes Lob aus. "Er ist sehr fleißig aktuell. Er belohnt sich mit Toren, hat in den letzten zwei Spielen jetzt drei Tore geschossen. Das tut ihm richtig gut. Er ist auch viel unterwegs, arbeitet für die Mannschaft mit. Er hat mir sehr gut gefallen."