Der VfB Stuttgart darf sich eines Sturmduos erfreuen, um das ihn mindestens zahlreiche Bundesligisten beneiden. Serhou Guirassy steht nach 14 Bundesliga-Spielen bei 17 Treffern, der vom Ersatzmann zum Nebenmann aufgestiegene Deniz Undav kommt auf zwölf Tore in 16 Partien.
Aktuell muss der Deutsch-Türke im Sturmzentrum wieder alleine ran, denn sein kongenialer Partner Guirassy hat mit Guinea das Viertelfinale des Afrika-Cups erreicht. Am Freitag steht das K.o.-Spiel an. Der 27-Jährige wird dem VfB Stuttgart folglich noch mindestens für das kommende Bundesliga-Wochenende fehlen.
Selbiges gilt für Silas, der gerade in der Saison 2019/20 ein integraler Bestandteil der schwäbischen Offensivreihe war. Ein Kreuzbandriss warf ihn anschließend aus der Bahn, in dieser Saison scheint er aber langsam wieder in die Spur zu finden. Wettbewerbsübergreifend hat der Flügelflitzer in 19 Partien neun Scorer gesammelt.
Den Schwaben steht Silas momentan nicht zur Verfügung, weil er mit der Demokratischen Republik Kongo ebenfalls am Afrika-Cup teilnimmt. Am Freitag trifft er im Viertelfinale ausgerechnet auf Guinea – und damit auf Klubkollege Guirassy.
In einem echten Thriller sicherten sich die Kongolesen in der Nacht von Sonntag zu Montag gegen Ägypten das Weiterkommen. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden, im Elfmeterschießen setzte sich die Demokratische Republik Kongo gegen den Rekordsieger schließlich auch dank eines Silas-Treffers mit 8:7 durch.
Die Kongolesen feierten ihren Triumph noch in der Kabine ausgelassen. In einem Instagram Live zeigte Silas die tanzende und singende Nationalmannschaft.
Die Live-Bilder landeten indes nicht nur auf den Smartphones zahlreicher Stuttgart-Fans, sondern auch bei Guirassy. Der schaltete sich kurz nach Beginn des Live-Videos ein und richtete direkt ein paar Worte an seinen VfB-Teamkollegen.
"T'es mort", zu Deutsch "du bist tot", schrieb der Guineer an Silas adressiert. Was wie eine strafrechtlich relevante Drohung klingt, ist aber wohl als rein sportliche Ansage unter Kumpels zu verstehen. Silas seinerseits freute sich zuvor zumindest über das Weiterkommens Guirassys, likte dessen Instagram-Post.
Die Guineer machten es ihrerseits im Achtelfinale übrigens ebenfalls äußerst spannend. Gegen Äquatorialguinea wären sie durch einen Elfmeter beinahe in Rückstand geraten, der Underdog aber verschoss. Stattdessen erzielte Mohamed Bayo in der achten Minute der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer für Guinea.
Guirassy kam dabei nur von der Bank, generell nimmt er beim laufenden Turnier noch nicht ansatzweise die Rolle ein, die er in Stuttgart innehat. Zu Beginn des Afrika-Cups bremste ihn noch eine Oberschenkelzerrung aus, als Joker wartet er nun noch auf seine erste Torbeteiligung. Vielleicht klappt es ja im direkten Duell mit Kumpel Silas.