Lionel Messi ließ am Dienstagabend eine Bombe platzen. Eine, die nicht nur Barcelona, sondern die ganze Fußballwelt zum Beben brachte.
Der 33-jährige Argentinier will "seinen" FC Barcelona nach 20 Jahren verlassen. Der Klub bestätigte bereits entsprechende Medienberichte aus Argentinien. Der TV-Sender TyC Sports hatte berichtet, dass Messi dem FC Barcelona seinen Wechselwunsch schriftlich mitgeteilt habe. Und zwar per "Burofax", was nichts mit einem Fax zu tun hat, sondern in Spanien wie ein eingeschriebener Online-Brief funktioniert.
In seinem Schreiben teilte Messi dem Klub offenbar mit, dass er eine Klausel in seinem Vertrag aktivieren möchte. Diese soll ihm erlauben, den bis im Sommer 2021 gültigen Vertrag am Ende einer Saison jeweils einseitig zu kündigen. Das Problem: Die Frist zur Aktivierung der Klausel ist gemäß dem Verein am 10. Juni abgelaufen. Klubs, die Messi verpflichten möchten, müssten demnach weiterhin die Ausstiegsklausel in Höhe von 700 Millionen Euro bezahlen.
Messi dagegen ist der Ansicht, dass die Frist verlängert werden muss, weil auch die Saison wegen der Corona-Zwangspause verlängert worden sei. Nun droht eine lange Schlammschlacht zwischen dem Superstar und dem kriselnden Traditionsklub. Ex-Präsident Joan Gaspart ist jedenfalls überzeugt, dass Barça den "Floh" nicht einfach so ziehen lassen wird. Gegenüber der "Marca" erklärte er:
Doch warum will Messi, der seit 20 Jahren bei Barcelona spielt, eigentlich weg? Es ist ein Mix aus verschiedenen Gründen.
Wohin könnte Messi nun wechseln? Eigentlich kommen nur drei Vereine infrage, die allesamt finanzstark sind: Inter Mailand, Paris St.-Germain und Manchester City. Die besten Karten scheinen die Engländer zu besitzen. Gemäß Marcelo Bechler, einem Reporter des brasilianischen TV-Senders "Esporte Interativo", der 2017 schon als Erstes den Neymar-Transfer zu PSG angekündigt hatte, hat sich Messi bereits für einen Wechsel zu den Citizens entschieden.
Messi soll laut ESPN vergangene Woche mit Pep Guardiola telefoniert und über einen möglichen Wechsel gesprochen haben. Der englische Vizemeister soll nun prüfen, wie man Messi ohne den Verstoß gegen das Financial Fairplay unter Vertrag nehmen könnte. Die Ausstiegsklausel von 700 Millionen kann nicht einmal der Scheichklub stemmen, weshalb man auf eine realistischere Ablöse hofft.
Die Klubverantwortlichen des FC Barcelona sollen noch in der Nacht zu einem Notfall-Meeting zusammen gekommen sein. Wie TyC Sports berichtet, soll der Verwaltungsrat dort entschieden haben, dass Präsident Josep Bartomeu seinen sofortigen Rücktritt bekannt geben soll. Dieser will davon aber nichts wissen, und erklärte gegenüber der Zeitung "Sport", dass er nicht vorhabe, zurückzutreten.
Doch schon wird Bartomeu ins Kreuzfeuer genommen. Präsidentschaftskandidat Victor Font, der 2021 Barça-Boss werden will, nutzte die Gelegenheit gleich beim Schopf und wetterte via Twitter: "Bartomeu geht zu Boden. Sie waren nicht einmal in der Lage, das Beste der Geschichte zu behalten."
Während sich die Fußball-Welt auf einen Messi-Wechsel vorbereitet, laufen die Barça-Fans Sturm. Unmittelbar nach den ersten Berichten versammelten sich gestern Abend Dutzende Fans vor dem Camp Nou und protestierten gegen den Abgang ihres Superstars. Ein Foto zeigt, wie Fans den Mittelfinger in Richtung Klubgebäude zeigen. Sogar die Polizei musste ausrücken.
Wie sehr man sich in Barcelona auf einen Abschied des wohl größten Spielers der Klubgeschichte einstellt, zeigte ein Tweet des katalanischen Präsidenten Quim Torra. "Katalonien wird immer deine Heimat sein. Vielen Dank für all diese Zeiten der Glückseligkeit und des außergewöhnlichen Fußballs. Wir haben das Glück gehabt, einige Jahre unseres Lebens mit dem besten Spieler der Welt und einem noblen Sportler zu teilen. Wir werden Dich nie vergessen", schrieb er.
Die Vereinslegende Carles Puyol twitterte ebenfalls eine Abschiedsbotschaft und sprach Messi seine Unterstützung aus. Luis Suárez konnte da nur applaudieren.
Suarez' Bruder Paolo schrieb: "Das ist gut und es wird noch besser."
Luis Figo sprach von einem historischen Moment.
Der ehemalige Barça-Spieler und heutige TV-Experte Gary Lineker hofft inständig, dass es nicht zur befürchteten Schlammschlacht zwischen Messi und dem Klub kommen wird.
Sampdoria Genua twitterte, dass ihr Trikot mit der Nummer 10 frei sei. Ex-Spieler Roberto Mancini spielte daraufhin auf den verlorenen Final von 1992 im Cup der Cupsieger an.
Rio Ferdinand will gehört haben, dass Chelsea-Trainer Frank Lampard sich ebenfalls nun um Lionel Messi bemühe.
Footballer J.J. Watt würde Messi jedenfalls gerne im Chelsea-Trikot sehen.
Die Chicago Bulls haben endlich einen würdigen Nachfolger für Michael Jordan gefunden.
Für viele Fans sollte es aber nur einen Abnehmer für Messi geben...