Auf dramatische Weise hat Borussia Dortmund in der vergangenen Saison die Deutsche Meisterschaft verpasst. Bis zum letzten Spieltag lagen sie zwei Punkte vor dem FC Bayern München, der sich durch einen Last-Minute-Sieg bei gleichzeitiger Niederlage des BVB zu Hause gegen Mainz doch den Titel sicherte. Jetzt befindet sich der BVB mitten in den Vorbereitungen für die kommende Saison. Das heißt auch: Die Klub-Bosse schauen sich intensiv auf dem Transfermarkt um.
Doch bei Transfer-Fragen soll es nicht immer ganz reibungslos zugehen. Besonders Trainer Edin Terzić soll dabei seine Finger im Spiel haben.
Klub-Boss Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Sebastian Kehl, Berater Matthias Sammer, Trainer Edin Terzić: Sie entscheiden darüber, ob der BVB einen Spieler holt. Zuletzt ging es etwa um Edson Álvarez. Der Mittelfeldspieler von Ajax Amsterdam sollte nach Dortmund wechseln, besonders Kehl habe intensiv um den 25-Jährigen gebuhlt.
Doch jetzt: Rückzieher. Wegen Trainer Terzić.
Laut Informationen der "Sport Bild" war insbesondere er es, der sich bei dem Defensivspieler plötzlich nicht mehr sicher war. Am Ende sollen alle Verantwortlichen den 60 bis 70 Millionen Euro Deal als zu teuer für den BVB empfunden haben. Auch wenn Kehl aus sportlicher Sicht von Álvarez überzeugt gewesen sein soll.
Es scheint auch nicht das erste Mal, dass der BVB-Coach bei Transfers seine eigenen Vorstellungen durchgesetzt bekommt. Die "Sport Bild" liefert mit Anthony Modeste ein weiteres Beispiel. Als es um einen Ersatz für den mit Krebs erkrankten Sébastien Haller ging, setzte sich Terzić durch, holte Modeste ins Team – mit überschaubarem Erfolg. Der Franzose erzielte lediglich zwei Tore.
Auch wenn mit Edson Álvarez ein Transfer geplatzt ist – der BVB wird personell noch aufrüsten müssen. Immerhin haben mit Jude Bellingham und Raphael Guerreiro zwei Top-Spieler den Klub verlassen. Der Abgang von Guerreiro soll "intern für Irritationen" gesorgt haben, schreibt "Sport Bild". Er ging ablösefrei zum Rekordmeister FC Bayern.
Sportdirektor Kehl soll mit ihm nicht um jeden Preis verlängert haben wollen. Laut Bericht soll es nicht nur um die Laufzeit gegangen sein – Guerreiro wollte wohl einen Vertrag über drei Jahre – sondern auch um eine von dem Linksverteidiger geforderte Gehaltserhöhung.
Kehl hingegen bevorzugt vor allem leistungsorientierte Verträge, wie ihn zum Beispiel auch Kapitän Marco Reus unterschrieben hatte. Guerreiro hatte in seiner Zeit immer wieder Probleme in Abwehrarbeit und war nicht immer ein Sicherheitsfaktor.